Film über barbarische Flüchtlingspolitik

Film über barbarische Flüchtlingspolitik

"Green Border" von Agnieszka Holland

Der Film „Green Border“ ist im Februar in vielen Kinos angelaufen. Ein unbedingt sehenswerter und zu empfehlender Film.

Von hi

Allerdings kein Kinovergnügen der angenehmen Art. Eine Frau neben mir musste sich bei einigen Szenen die Augen zuhalten. In dem Film wird schonungslos gezeigt, wie brutal mit Flüchtlingen an der Grenze zwischen Polen und Belarus umgegangen wird. Das ist faschistische Flüchtlingspolitik! Der Film zeigt aber auch, wie Menschen selbstlos Hilfe zur Unterstützung der Flüchtlinge organisieren. Ein Engagement, das für die Helferinnen und Helfer zum Teil sehr gefährlich ist.

 

Die Regisseurin Agnieszka Holland erhielt Morddrohungen in Polen, wurde als Vaterlandsverräterin beschimpft. Sie kehrte schließlich an ihren französischen Wohnsitz zurück. Die Ausgaben für Personenschützer, die sie in Polen brauchte, wurden ihr zu hoch.

 

"Green Border" wurde bei seiner Weltpremiere auf den Filmfestspielen in Venedig mit dem Spezialpreis der Jury sowie sechs weiteren Preisen ausgezeichnet. In Polen sahen 800.000 Menschen den Film. Damit ist er in Bezug auf die Besucherzahl auf dem polenweit zweiten Paltz.

 

Obwohl Agnieszka Holland nicht frei von Einflüssen parlamentarischer Illusionen und auch des modernen Antikommunismus ist, ist eine Stärke des Films, dass er in der Flüchtlingspolitik keinerlei Illusionen in die Politik der EU nährt. Im Film und in Interviews wird klar, dass die Flüchtlingspolitik der EU und ihrer Frontextruppen kein grundsätzlich anderes Vorgehen ist als das der brutalen polnischen Grenztruppen.