Ohne antikommunistische Ausgrenzung
Suhl zeigt: Protest gegen AfD und für Solidarität auch in Südthüringen!
Am Samstag haben in Suhl ca. 350 Menschen lautstark protestiert, gegen die AfD, für Solidarität und internationalen Zusammenhalt. Eine gelungene Aktion mit einem gleichberechtigten Auftreten verschiedenster Kräfte.
Einige Jugendliche waren mit Schildern gekommen, auch Vertreter der älteren Generation waren anwesend. Mit einer Fahne waren neben der GEW nur die MLPD und ihr Jugendverband REBELL vertreten. Die SPD hatte ein kleineres Schild dabei.
Das Landratsamt Sonneberg ist das erste in Deutschland, das von einem AfD-Mann geführt wird. Diese Kundgebung hat bewiesen: die Masse der Leute in (Süd-)Thüringen ist nicht rechts! Eine ältere Aktivistin der Flüchtlingsarbeit kritisierte in aller Schärfe die Berichterstattung über die Erstaufnahmestelle in Suhl. Ständig würde nur über die schlechten Zustände, Streitereien usw. berichtet, aber nie über die vielen Erfolge der Integration! Sie berichtete von Mädchen, die in der Schule über sich hinaus wuchsen, Flüchtlinge, die Arbeit oder Ausbildung fanden usw.
Die MLPD ging in ihrem Redebeitrag auf die Wurzeln des Faschismus ein und warum sie ein Verbot der AfD fordert, was durch das Potsdamer Abkommen gesichert ist. In den Gesprächen mit den Leuten fiel auf, dass dieses Abkommen vielen nicht bekannt war. Während zu Beginn der Veranstaltung noch relativ viele Leute gegen ein AfD-Verbot waren, weil diese dies für eine Opfer-Inszenierung nutzen würde, konnten die Redebeiträge und unsere Gespräche zu einer Überzeugungsarbeit beitragen. Der REBELL verkaufte seine neuen Buttons: "Für ein Verbot der AfD!" und eine Rebellin spielte auf der Bühne mehrere antifaschistische Lieder auf der Gitarre.
Interessant war, dass die Kritik der MLPD an der Ampel-Regierung, die mit dem Rückführungsverbesserungsgesetz die Forderungen der AfD umsetzt, bei den Leuten gut ankam. Auch die Kritik an den Waffenlieferungen an die Ukraine war eine Mehrheitsmeinung. Kritisch werteten wir aus, dass wir noch klarer hätten herausarbeiten müssen, was "echter" Sozialismus im Vergleich zum bürokratischen Kapitalismus in der DDR ist.
Ein gutes Beispiel für eine breite Bewegung gegen Faschisten ohne antikommunistische Ausgrenzung und mit kritischer Diskussion an der Sache orientiert!