Transportarbeiter und -arbeiterinnen

Transportarbeiter und -arbeiterinnen

Handelskapitalisten verweigern Lohnerhöhung

Sie halten mitten auf der Straße und stürzen aus dem Lieferwagen mit einem Paket im Arm, sie fahren in enge Gässchen bis vor die Haustür, sie bleiben auf dem Weg stehen, Fahrertür offen und legen hastig ein Paket vor die Haustür – wer kennt sie nicht? Die Paketzusteller von DPD, FedEx, Hermes und wie die Gesellschaften heißen. Manche haben Mitleid mit diesen Arbeiterinnen und Arbeitern, die unter härtesten Bedingungen, eng getaktet ihren Lebensunterhalt verdienen.

Von ako

Dabei verrichten sie einen wichtigen Dienst! Karl Marx sagt: „Auf den Transport der Produkte aus einer Produktionsstätte in eine andere folgt noch der der fertigen Produkte aus der Produktionssphäre in die Konsumtionssphäre. Das Produkt ist erst fertig für die Konsumtion, sobald es diese Bewegung vollendet hat.“ Marx hat daraus geschlossen, dass dieser Transport zum Kunden Teil der Wertschöpfung ist. Denn erst wenn wir das Paket in der Hand haben, es auspacken und in Betrieb nehmen, wird es konsumiert, ge- und verbraucht. Die Transportarbeiterinnen und -arbeiter können stolz sein, Teil der international verbundenen Arbeiterklasse zu sein.

 

Ob nun Mitleid angebracht ist oder nicht – kein Mitgefühl entwickeln die Transportkapitalisten für ihre Angestellten. In der Tarifverhandlung von Vereinigter Dienstleistungsgewerkschaft (Ver.di) mit den Arbeitgeberverbänden VSL NRW, VVWL und der Verkehrs- und Transportgewerbe im Bergischen Land liegt nach Wochen und Monaten immer noch kein Angebot vor. Offensichtlich ist die Haltung der Kapitalisten, „Gewerbliche Arbeit braucht keine Entgeltstufen, denn in Deinem Job gibt's nix zu lernen.“ (Aus einer Polemik von Ver.di vom September 2021)

 

Es ist verständlich, dass bei dieser Behandlung durch die Kapitalisten der Stolz auf die Arbeit der Kolleginnen und Kollegen verletzt wird: Sie liefern oft unter Zeitdruck, innerhalb eines knappen Zeitfensters direkt in unsere Hände. Jeder mitfühlende und -denkende Mensch stimmt zu, dass diese Arbeitsleistung auch entsprechend anerkannt und bezahlt werden muss.

 

Die Transportarbeiterinnen und Transportarbeiter brauchen kein Mitleid, sie wollen kämpfen! Sie brauchen unsere Solidarität im  Kampf für ihre Forderungen:

 

  • Volles 14. Monatsentgelt statt des bisherigen Urlaubsgeldes
  • Drei zusätzliche Urlaubstage
  • Mehrarbeitszuschläge in Höhe von 25 Prozent, auch in Teilzeit
  • Ausdehnung der Nachtzuschläge auf die Zeit von 20:00 bis 06:00 Uhr
  • Erhöhung der Zuschläge für Nachtarbeit zwischen 00:00 und 04:00 Uhr um 40 Prozent
  • Erhöhung der Zuschläge für Arbeit an Sonntagen auf 100 Prozent und für Arbeit an gesetzlichen Feiertagen auf 150 Prozent

 

Wichtig wären auch ökologische und politische Forderungen, wie nach einem vollständigen und allseitigen gesetzlichen Streikrecht.