Leserbrief
„Die Kollegen wollen keinen Krieg“
Der folgende Leserbrief von Klaus-Jürgen Hampejs aus Gärtringen an die Tageszeitung „Gäubote“ bezieht sich auf einen Artikel in derselben Zeitung, in der ein Autoexperte auf die Situation bei Mercedes und die Weltlage einging. In diesem Artikel fordert der Autoexperte Willi Diez: "Mercedes braucht einen wie Pistorius".
Egal ob Verirrungen oder bewusste Kriegsrhetorik von Manager und Autoexperte Willi Diez in seinen Ausführungen, hier sei gleich vorab gesagt: Die Kolleginnen und Kollegen brauchen und wollen keinen Krieg und keinen Kriegsminister, wie Boris Pistorius (SPD). Dieser will ja, wie bekannt, die Bundeswehr kriegsfähig machen. Uns langt schon ein Ola Källenius, der Leiharbeiter rausschmeißt und der, wie schon einmal, die Axt an die Kolleginnen und Kollegen der Niederlassungen anlegen will.
Ja, wir müssen solidarisch und kampffähig für unsere Arbeitsplätze sein – für eine gesellschaftliche Zukunft ohne Kriege, wie sie heute auf diesem Planeten stattfinden. Wir hatten schon einen Weltstrategen, wie Edzard Reuter, der zu Land, zu Wasser und in der Luft die Welt erobern wollte. Wir hatten einen Schrempp und einen Zetsche, die mit ihrer Welt AG (Chrysler) dasselbe wollten. 10.000 Arbeitsplätze gingen verloren.
Und jetzt, Herr Diez, wollen sie Kriegsminister. Nein, danke, wir kämpfen selber für unsere Zukunft. Und keine Angst, „dass rechtsextreme Kräfte im Betrieb Oberwasser gewinnen“. Ja, es gibt das faschistoide Zentrum Automobil, deren Feind unsere IG Metall ist. Es gibt in der AfD-Fraktion im Bundestag faschistoide Kräfte, welche Führungspositionen im Konzern hatten. Dirk Spaniel im Werk / Entwicklung Sindelfingen und Dr. Gerrit Huy, beide MdB. Dr. Huy war die rechte Hand von Edzard Reuter, Direktorin in Forschung und Entwicklung. Und diese Dr. Huy war beim Geheimtreffen von AfD-Mitgliedern, Rechtsextremen und Faschisten in Potsdam dabei.
Wir, die Gewerkschafter, standen und stehen gegen Faschisten auf, schon immer gegen AfD und Zentrum Automobil. Und, wie jetzt am Wochenende in Herrenberg, Stuttgart und bundesweit. Herr Diez, dieser Krieg wird ohne uns sein.