Letzte Generation macht keine Straßenklebeaktionen mehr

Letzte Generation macht keine Straßenklebeaktionen mehr

Spannende Strategiediskussion in der Umweltbewegung

„Strategie für 2024“ - unter dieser Überschrift wendet sich aktuell die "Letzte Generation" an die Öffentlichkeit und kündigt an, ihre Strategie im Umweltkampf gegen „die Zerstörung unserer Lebensgrundlagen“ zu ändern.

Von jsch

„Das Kapitel des Klebens und der Straßenblockaden endet“ - damit gibt die Letzte Generation zurecht Protestformen auf, die sich immer auch gegen die Massen gerichtet haben, anstatt sich mit ihnen zu verbinden.

 

„Von nun an werden wir in anderer Form protestieren (…) Statt uns in Kleingruppen aufzuteilen und Straßenblockaden zu machen, werden wir gemeinsam mit vielen Menschen ungehorsame Versammlungen machen (...), wo wir nicht ignoriert werden können (…) Zusätzlich (…) werden wir die Verantwortlichen für die Klimazerstörung in Zukunft verstärkt direkt konfrontieren, (…) öffentlich und vor laufenden Kameras zur Rede stellen (…) Zum anderen werden wir verstärkt Orte der fossilen Zerstörung für unseren Protest aufsuchen.“

 

So weit die Ankündigungen, die stärker auf aktiven Widerstand setzt. Zugleich will sie an Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier appellieren und „ihn auffordern, öffentlich und ehrlich über die Klimazerstörung und das Notwendige Umsteuern zu sprechen.“ Ob ausgerechnet das Oberhaupt eines Staates, dessen Regierung LNG-Terminals für Fracking-Gas ausbaut, für eine "ehrliche" Diskussion dazu der richtige Ansprechpartner ist?

 

Passend findet am 20./21. April 2024 in Berlin die „Strategiekonferenz 2024 zur Rettung der Lebensgrundlagen der Menschheit“ statt. Im Aufruf heißt es:  „Wir wollen uns über gemeinsame Forderungen, Weg und Strategie der Umweltbewegung konstruktiv auseinandersetzen in unserer Vielfalt - von Gesellschaftsrat bis Sozialismus, von Gemeinwohl-Ökonomie bis Kreislaufwirtschaft. (Dazu gibt es verschiedene Ansätze, wie aktiver Widerstand aussehen sollte: Besetzungsaktionen, ziviler Ungehorsam, Konsumboykott, betriebliche Streiks, u.a.m.). Welches Ausmaß hat die globale Umweltkatastrophe, inwieweit und wie können wir sie abmildern oder stoppen, muss dazu der Kapitalismus überwunden werden und wie? Wir wollen dabei auch zu gemeinsamen Vereinbarungen, Forderungen und praktischen Aktivitäten kommen.“

 

Für alle, die sich im Betrieb, in der Nachbarschaft, als Wissenschaftler, in der Jugend- oder Frauenbewegung für Umweltschutz und die Zukunft der Menschheit einsetzen, ist diese Strategiekonferenz ein Muss!

 

Den Aufruf und Unterstützerlisten gibt es auf

 

http://umweltstrategiekonferenz.org oder https://www.umweltgewerkschaft.org/de/