Sommercamp

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Interview mit einer Rebellin aus Heilbronn zum Kampf um Zuschüsse

In Heilbronn gehört es seit Jahrzehnten fest zur Wohngebietsarbeit der MLPD, mit vielen Kindern auf das Sommercamp von REBELL und ROTFÜCHSEN zu fahren. Damit sich alle Familien den rebellischen Urlaub leisten können, gehört der Kampf um Zuschüsse fest dazu, auf sogenannte Bildung und Teilhabe bei der Stadt oder dem Jobcenter. Wir haben mit einer Rebellin aus Heilbronn dazu ein Interview geführt.

RF-News-Interview

Wie habt ihr Eltern davon überzeugt Zuschüsse zu beantragen?

 

Das ist unterschiedlich. Oft war es so, dass die Familien es von selbst angesprochen haben. Es spielt eine Rolle, wenn alle Kinder einer Familie mit zum Sommercamp kommen wollen. Dann summiert sich natürlich auch der Teilnehmerbeitrag und das auf einen Schlag zu stemmen wird schwieriger. Deshalb kam der Antrag auf Zuschüsse meistens schon beim Gespräch mit den Eltern zur Sprache. Aber wir sprechen das bei der Werbung für das Sommercamp auch selbst an, wenn wir merken, dass die finanzielle Seite ein Thema ist. Zum Teil haben auch schon die Kinder selbst gesagt, dass sie gern mitkommen möchten, aber Bedenken haben, ob sich die Eltern das leisten können.

 

Wie seid ihr dann vorgegangen?

 

Wir haben die Anträge aus dem Internet heruntergeladen und ausgedruckt und mit den Eltern gemeinsam ausgefüllt, z.B. wenn es Sprachschwierigkeiten gab. Dann haben wir die Anträge gemeinsam mit den Teilnahmebestätigungen des Sommercamp beim Amt abgegeben. Zu den Anträgen haben wir oft einen Flyer des Sommercamp geheftet, damit die Bearbeiter sich das Programm anschauen können. Das punktet oft bei den Leuten. Das wichtigste ist, zu kontrollieren, ob es eine Antwort vom Amt gibt und was in den Briefen genau drin steht, denn die Kostenübernahmen sind oft unterschiedlich hoch. Je nach dem, welche Pakete die Familien schon in Anspruch nehmen, sind das manchmal 60 €, aber auch bis zu 120 €, die übernommen werden. Das muss alles gut kontrolliert werden.

 

Wurde schon mal ein Antrag abgelehnt?

 

Tatsächlich nicht, weil das Sommercamp nicht unterstützt wurde, sondern weil die Teilhabe schon für etwas anderes genutzt wurde oder der Antrag zu spät eingereicht wurde. Wobei wir das in diesem Fall klären konnten, sodass im Nachhinein doch Kosten erstattet wurden. Mit einem älteren Kind haben wir den Antrag auch schon selbst ausgefüllt. Unter manchen Eltern ist es eine Auseinandersetzung, ob man mit den Kindern offen darüber spricht, dass man einen Antrag stellt. Mit anderen Eltern machen wir es am Küchentisch und die Kinder sind mit dabei. Dann besprechen wir alles gemeinsam. 2024 nehmen wir uns fest vor, mit vielen Jugendlichen und Kindern zum Sommercamp zu fahren.

 

Danke für das Interview!

Mach mit!

 

Das Sommercamp von REBELL und ROTFÜCHSEN findet vom 20. Juli bis 4. August 2024 in Truckenthal/Thüringen statt. Ab sofort kann man sich per E-Mail  anmelden.