Wuppertal

Wuppertal

Massen straften bürgerlichen Spaltungsversuch der Proteste gegen Rechts

Zehn- bis Zwölftausend Menschen waren in Wuppertal schon am Samstag auf die Straße gegangen. Eingeladen hatte das Bündnis „Wuppertal stellt sich quer“ um den über die Stadtgrenzen hinaus bekannten Verein Tacheles.

fu
Massen straften bürgerlichen Spaltungsversuch der Proteste gegen Rechts
Der Bahnhofsvorplatz am Döppersberg in Wuppertal-Elberfeld lief über - auf allen Ebenen drängten sich die Massen! (RF-Foto)

Eine Besonderheit in Wuppertal war, dass bis auf ein Mitglied der JuSos keine Parteienvertreter unter den Rednern am Samstag waren. Das hatte eine Vorgeschichte.

Bürgerlicher Spaltungsversuch krachend gescheitert

„In dem Aufruftext für Samstag wird in Absatz drei den demokratischen Ampel-Parteien SPD, Bündnis 90 / Die Grünen und FDP eine rassistische Asyl- und Migrationspolitik vorgeworfen.“ rechtfertigte SPD-Geschäftsführer Antonio Scarpino die Spaltung. So riefen CDU, SPD, FDP, Grüne, Linkspartei, Kirchgemeinden und einige weitere zu einer eigenen Kundgebung durch den eilig ausgerufenen „Runden Tisch gegen Extremismus“ auf.

 

Damit fügten sich die bürgerlichen Parteien in Wuppertal selbst eine schwere Niederlage zu, denn die Massen spielten nicht mit: Nur etwa 300 Menschen waren zu ihrer Kundgebung am Freitag Abend erschienen!

Motto: „Gemeinsam und solidarisch! Gegen Ausgrenzung, Hass und Hetze!“

Die Demonstration am Samstag hingegen zog die Massen an. Dabei spielte es eine offensichtliche Rolle, dass die Veranstalter sich nicht etwa nur „für die Demokratie“ positionierten, sondern auch ganz klar gegen Rechts. Auch wenn die Stimmung unter der großen Mehrheit nicht antikapitalistisch sondern bürgerlich-demokratisch war, waren die Menschen mit dem Herz dabei, die Stimmung ausgesprochen kämpferisch – „berührend und leidenschaftlich“ nannte es ein Teilnehmer. Die allermeisten Menschen waren aus Eigeninitiative gekommen, gehörten offensichtlich keiner Partei oder Organisation an, und hatten ihre eigenen Schilder dabei.

 

Die am häufigsten und lautesten gerufene Parole des Tages war auch in Wuppertal: „Alle zusammen gegen den Faschismus!“ Damit das Realität wird, müssen die noch bestehenden Illusionen in den bürgerlichen Parlamentarismus überwunden werden.

 

Die MLPD trat gut sichtbar mit dem Transparent „Gib Antikommunismus, Faschismus, Rassismus & Antisemitismus keine Chance!“ und Flaggen auf. Ein Demonstrant schloss sich spontan an. Er wollte das Transparent mit tragen „damit es straffer ist!“ Mit dabei waren auch das Linke Forum (LF) und der Runde Tisch gegen Rechts aus Radevormwald. In zahlreichen Diskussionen gab es großen Zuspruch zum Verbot der AfD. Niemand mochte die reaktionäre Flüchtlingspolitik der Regierung und bürgerlichen Parteien verteidigen; nicht einmal die noch erschienenen Mitglieder der SPD.