Antifaschismus

Antifaschismus

Tausende in Witten und Hagen gegen rechts auf der Straße

Die Rote Fahne Redaktion setzt die Berichterstattung von den Massenprotesten gegen die AfD und gegen rechts fort:

Korrespondenzen

Witten: Am 23.Januar demonstrierten 4000 Leute in Witten gegen die AfD. Die hatte für den Tag zu einem „Bürgerdialog“ eingeladen. Sie bekam dafür eine saftige Abfuhr von der ganzen Demonstration.


Wir vom REBELL Bochum fuhren gemeinsam nach Witten, um die Rebellen dort zu unterstützen. Wir schlagen das auch anderen Gruppen vor, denn so kann man in vielen Städten ein gutes Auftreten organisieren.


Die Forderung nach einem AfD-Verbot wurde von vielen aufgegriffen. Manche hatten aber auch Bedenken, ob es durchkommt? Wir argumentierten mit dem Flugblatt der MLPD. Das Potsdamer Abkommen ist die Grundlage um faschistische Organisationen zu verbieten.


Von der Bühne aus wurde gegen Parteifahnen und vor allem die MLPD geschimpft - und direkt danach sprach ein SPD-Vertreter. Was eine Doppelmoral! Dafür bekam der Redner auch direkt Kontra aus dem Publikum und wir setzen unseren Einsatz offensiv fort.


Hagen: In Hagen gingen am Abend des 25. Januar über 5000 Menschen auf die Straße, um gegen die AfD zu demonstrieren. Ca. 50 verschiedene Organisationen hatten sich dem Aufruf vom „Bündnis offen Bunt“ angeschlossen. Die Teilnehmer hatten viele selbstgemachte Schilder dabei. Die Pfadfinder forderten bewusst „das Verbot von Faschisten“ oder: „Faschismus ist keine Meinung!“, während die Jusos „Für eine wehrhafte Demokratie einstanden“.

 

Von dem Block um die Montagsdemo ging mit Kurzreden am offenen Mikrofon und Parolen eine offensive kämpferische Richtung aus. Hier blieb man nicht bei der Kritik an der AfD stehen, sondern verband dies damit, die Bundesregierung ins Visier zu nehmen, die mit ihrer reaktionären Flüchtlingspolitik der AfD erst den Boden bereitete.


Der Jugendverband REBELL rief dazu auf, in der AG: „Mensch und Natur retten – echter Sozialismus“ mitzumachen. Tolle Stimmung machten die Parolen: „Alle zusammen gegen den Faschismus!“ oder „Schießt die Nazis auf den Mond, damit sich Raumfahrt wieder lohnt!“. Der Versuch eines Ordners, ein Fahnenverbot gegen die MLPD durchzusetzen, blitzte natürlich ab. Im Gegenteil das Flugblatt der MLPD wurde gerne genommen und es gab zahlreiche tiefgehende Gespräche.


Im Gegensatz zu den kämpferischen Gewerkschaftern und Kollegen von Thyssenkrupp gab der DGB-Vorsitzende Marx eine traurige Vorstellung. So rief er dazu auf mit den Kapitalisten gemeinsam zu kämpfen. Diese ständen im Gegensatz zum Hitler-Faschismus diesmal ja auf unserer Seite. Dieser sozialchauvinistische Kurs, der von der Bühne insgesamt ausging, stand im krassen Widerspruch zu der vorherrschenden Meinung der Teilnehmer. Der Oberbürgermeister, der jahrelang die ultrarechten Umtriebe des Ordnungsamts duldete, sprach sich gegen ein Verbot der AfD aus: „Es braucht wieder Vertrauen in die Parteien und Institutionen“.


Viele Jugendliche und Teilnehmer waren das erste Mal auf einer Demo. Sie stimmten der Forderung nach einem Verbot zu. Interessant war, dass viele die Ursache im Kapitalismus sahen und somit die Frage nach der Perspektive des echten Sozialismus aufgeworfen war.