Antifaschismus
"Alle zusammen gegen den Faschismus": Massenproteste gegen AfD gehen weiter
Die Rote Fahne Redaktion bringt weitere Berichte aus den Städten:
Größte Massenkundgebung seit über 30 Jahren in Bremen
Aus den Stadtteilen strömten die Menschen zur Darunter viele Familien mit selbst gemalten Schildern. Wir waren mit MLPD- und REBELL-Fahne vertreten und verteilten hundertfach das aktuelle Flugblatt „Für ein Verbot der AfD!“.
Dem Bedenken "Ein Verbotsantrag ist schon einmal gescheitert" antworteten wir: "Wir müssen das selbst in die Hand nehmen und durch eine große antifaschistische Massenbewegung gemeinsam erkämpfen. Ein Verbot der AfD schränkt ihre Möglichkeiten massiv ein. Das muss natürlich durch Ausbau der Überzeugungsarbeit gegen die völkische Ideologie verbunden werden." Es gelang uns immer besser, ins Gespräch zu kommen und den echten Sozialismus und das Buch „Die globale Umweltkatastrophe hat begonnen!“ ins Zentrum zu rücken: „Eine wirkliche Alternative ist der echte Sozialismus, was meinst du?“.
Der Tag machte Mut, weil er zeigte, wie sich das antifaschistische Bewusstsein stärkt und dass viele Menschen auf der Suche nach einer wirklichen Alternative sind.
40.000 setzen ein Zeichen gegen die AfD in Dresden
Der MDR schätze 40.000 Teilnehmer. Viele Eltern mit ihren Kindern, alle Altersgruppen. Aber doch besonders viel Jugend und Menschen bis 40 Jahre prägten das Bild. Inzwischen spricht die Presse für Sachsen von über 100.000.
In vielen Gesprächen mit Kollegen, Genossen und Freunden vor Ort- viele „zufriedene Gesichter“- gut dass wir so viele sind. Es war ein wichtiges Signal, gerade in der Stadt die von den Rassisten von Pegida ihren Ruf mit abbekommen hat, in der vor einigen Wochen die Faschisten der Freien Sachsen marschierten, und Umfragewerte für die AfD von über 30% Wählerschaft sprechen.
Der DGB, verschiedene Parteien und Gewerkschaften hatten zwar zu der Kundgebung und Demo aufgerufen, waren aber meist „undercover“ unterwegs. Gewerkschafter von Infineon und anderen Chipfabriken hatten ein Transparent „Für das Verbot aller faschistischer Parteien und Organisationen“, IG Metall, IGBCE Fahnen waren dort ebenso wie Gewerkschafter der GEW mit ihren Fahnen zu sehen.
Im Demozug immer wieder Parolen, von ganzen Jugendgruppen: „ es gibt kein Recht auf Nazi Propaganda“ , „ Hoch die Internationale Solidarität“,““ ..Alle zusammen gegen den Faschismus“ diese Forderung war auch auf der Kundgebung die dominante, von tausenden gerufene Losung.
Größte Demonstration seit langem in Recklinghausen
Arbeiter aus Betrieben, ganze Jugendgruppen, Gewerkschaften, Parteien, quer Beet durch die Bevölkerung insgesamt 12000 Teilnehmer waren gekommen. Etliche Leute verkündeten stolz; „Heute bin ich zum ersten Mal im Leben auf einer Demo.“
Das Verbot der AfD stieß auf Zustimmung, andere wollten das differenzierte betrachten. Da stach das Argument: „Leute wie Höcke kann man nicht überzeugen“, man muss ihnen die Plattformen nehme die völkische und faschistische Ansichten zu verbreiten. Etwas anderes ist es, wenn Kollegen von der AfD beeinflusst sind, sie müssen wir überzeugen.
Gut kamen wir in die Diskussion übern den echten Sozialismus, wenn wir den Faschismus als eine Herrschaftsform der Kapitalisten aufzeigten.
Am Freitag den 19.01. gingen auch in Bochum die Menschen auf die Straße
Ihr Anliegen war gegen die AfD und ihre Geheimpläne zur Remigration zu protestieren. Ursprünglich aufgerufen hatte die „antifaschistische Linke“ unter dem Motto „Nieder mit der AfD“. Innerhalb weniger Tage unterstützen über 50 Organisationen, Parteien und Vereine diesen Aufruf. Allerdings gab es auch kontroverse Diskussionen darüber, gerade unter den bürgerlichen Parteien. Während die SPD extra ihren Neujahrsempfang absagte und mit Mann und Maus mit marschierte, konnten sich CDU und FDP nicht zur Unterzeichnung überwinden. Nicht verwunderlich, endet der Aufruf mit dem Satz: „Lasst uns dabei nicht vergessen, dass es eine solidarische Welt, jenseits kapitalistischer Ausbeutungsgesellschaft und nationalistischer Egoismen braucht, um die Wurzeln des Faschismus auszutrocknen.“ Das war den Vorständen von CDU und FDP dann doch zu viel der Kapitalismuskritik. Angestrebte Fahnenverbote ließen sich schlicht nicht durchsetzen bei der Masse der Leute.
Insgesamt kamen an die 15.000 Leute zur Demo und sie wurde bunt und laut wie schon lange nicht mehr. Die Organisatoren nahmen auch die Regierungspolitik ins Visier und griffen die Verantwortung von CDU, SPD, Grüne und FDP für diese Rechtsentwicklung an.
„Alle zusammen gegen den Faschismus“ war auch die Parole von Vieler am 23.01. in Darmstadt
17.000 Teilnehmer: Aufgerufen hatten die Stadt Darmstadt und andere Vertreter aus Politik, Wirtschaft (zB IHK), die Gewerkschaften und deren Jugend, Kirchen, die Hochschulen, Initiativen – wie das Bündnis gegen Rechts, die Initiative Frauen, Leben, Freiheit oder das Darmstädter Friedensbündnis. Auch der Darmstädter Oberbürgermeister (SPD) redete. Geschätzt 80 % waren Jugendliche – ungewöhnlich, andererseits Folge von über 45.000 Studenten in Darmstadt.
Die Kundgebung war organisiert unter dem Motto „für Rechtsstaat und Demokratie“ - im Zug vom Gewerkschaftshaus zur Kundgebung fortwährend skandiert wurde die Parole „Alle zusammen gegen den Faschismus“. Kundgebungsteilnehmer der MLPD verteilten 500 Flugblätter „Für ein Verbot der AfD“.
Ulm: Nicht wer aufruft entscheidet, sondern wie viele Menschen kommen
Für Ulm war es eine der größten Kundgebungen seit Jahrzehnten. Die Jugendorganisationen der bürgerlichen Parteien hatten für Samstag aufgerufen und unerwartet viele waren gekommen – 10.000 Menschen. „Nicht wer aufruft ist entscheidend, sondern die Zahl der Teilnehmenden!“ lautete die Textnachricht einer Bekannten. Uns so waren dann auch die mitgebrachten Schilder alles andere als bürgerlich-brav: Remigriert euch ins Knie ihr Hurensöhne, solidarisch statt solide arisch, Faschismus ist ekelhAfD, wenn AfD die Antwort ist - wie dumm war dann die Frage, AfD ist sowas von 1933, Oberschwaben ist bunt, AfD=Anhäufung faschistischer Demagogen, kunterbunt ist besser als kackbraun, sei schlau - schlag blau, Afrikaner für Deutschland, und so weiter.