Revisionistische „Argumente“ auf der LLL-Demonstration
„Kapitulationslinie par excellence“
Auf der LLL-Demonstration am 14. Januar in Berlin führten Mitglieder der MLPD und des Jugendverbandes REBELL hunderte verschiedene Gespräche. Es gab großes Interesse, sachliche Diskussionen, aber auch einige fragwürdige Erlebnisse. Ein Korrespondent berichtet von Diskussionen mit einigen Demonstrationsteilnehmern:
Hanebüchen waren verschiedene Positionen revisionistischer Kräfte. Wir haben zum Beispiel mit verschiedenen Revisionisten der Palästina-Solidarität gesprochen. Sie verteidigten aktiv nicht nur die faschistische Hamas, sondern auch die vom faschistischen Iran dominierten Huthi-Rebellen und stellten sie als „heroischen Teil des Widerstands“ dar. Es sei egal, mit welcher Perspektive ein solcher Kampf geführt werde, „Hauptsache Widerstand“ und „Hauptsache Israel raus“.
Wir verwiesen auf die Erfahrungen im Iran 1979, als nach dem Sturz des Schahs 10.000 Kommunisten von den islamistisch-faschistischen Kräften ermordet wurden. Längst gibt es selbstkritische Stellungnahmen iranischer Kommunisten, dass es falsch war, sich im Kampf gegen den Schah teilweise mit ihnen zu verbünden oder ihnen gar die Führung zu überlassen.
Dagegen gab es das nächste hanebüchene Argument: Dass es doch der richtige Weg gewesen wäre, denn wenn die Kommunisten damals die Führung übernommen hätten, wäre es zu einem Putsch gekommen, wie zwei Jahre später in Chile durch Pinochet.
Das ist natürlich eine Kapitulationslinie par excellence: Die Kommunisten übernehmen nicht die Führung und erkämpfen auch nicht den Sozialismus, weil es Putsche oder Gegenmaßnahmen der Reaktion geben könnte. Und dann noch das Beispiel Chile, wo die Revisionisten die Hauptverantwortung dafür tragen, dass der Kampf für den Sozialismus durch die Konzeption des friedlichen Weges zum Sozialismus in die Niederlage getrieben wurde!
Ein anderer Kollege meinte, es gebe kaum noch Hoffnung auf der Welt, außer dass man sich jetzt mit den Ländern des „globalen Südens“ gegen die USA verbünde. Damit waren neuimperialistische Länder wie Russland, China oder der Iran gemeint. Auch das folgt dem alten revisionistischen Muster, dass man - wie jahrzehntelang das sozialimperialistische Russland - irgendeinen großen Bruder braucht, um den Imperialismus zu bekämpfen, der aber selbst zum Imperialismus und zur Unterdrückung der Massen übergeht.
Die Revisionisten haben jeden Kompass, von den Klassenwidersprüchen auszugehen, verloren! Ihr Einfluss mit unterschiedlichen Positionen in die revolutionäre Bewegung hinein muss im ideologischen und politischen Kampf ausgetragen werden.