Umweltzerstörung
Vor 5 Jahren - verheerende Katastrophe von Brumadinho in Brasilien
Führenden Stahlkonzerne der Welt gelten weltweit mit als die größten Umweltzerstörer. Dabei stehen vor allem die Treibhausgase im Fokus. Die mutwillige Zerstörung beginnt aber viel früher in der Produktionskette.
Am 25. Januar 2019 brach der Damm des Rückhaltgebeckens einer Eisenerzmine in der Nähe der brasilianischen Stadt Brumadinho. 11,7 Millionen Kubikmeter Schlamm und giftige Schwermetallrückstände stürzten in der Mittagszeit zu Tal. Eine fünf bis sechs Meter hohe Schlammlawine begrub 272 Menschen unter sich. Bis heute sind Boden, Wasser und Pflanzen hochgradig vergiftet. Tausende Menschen leiden unter schweren Krankheiten. Der Betreiber der Mine ist der Konzern Vale. Dieser ist neben Rio Tinto und BHP eines der drei größten Bergbauunternehmen der Welt und der größte Eisenerzexporteur .
Das Risiko war zwei Jahre vor der Katastrophe bekannt, was eine Studie exakt nachgewiesen hat. Trotzdem stufte der deutsche TÜV-Süd den Damm als hinlänglich stabil ein. Der Bundesstaat Minas Gerais und Vale einigten sich auf eine Schadensersatzsumme von knapp acht Milliarden Euro. Wohl eher ein Schweigegeld! Die Gemeinde Brumadinho wurde von Verhandlungen ausgeschlossen und mit 300 Millionen Euro abgespeist. Bis heute laufen noch mehr als tausend Klagen gegen Vale und auch gegen den TÜV-Süd beim Landgericht München. Die Münchner Staatsanwaltschaft lässt immer noch offen, ob sie in der Sache Anklage erheben will.
Brumadinho war nicht der einzige Dammbruch. Es gab bereits mehrere seit 2000. Solche Katastrophen können sich jederzeit wiederholen. 39 Überprüfungen von Rückhaltebecken des Typs von Brumadinho gelten in Brasilien nach Aussage von Umwelt- und Menschenrechtsaktivisten als riskant. Mit Recht kämpfen sie für die Stilllegung aller gefährlichen Anlagen und die Bestrafung der Verantwortlichen.