Bayer-Kollegen sind herausgefordert

Bayer-Kollegen sind herausgefordert

Neue Variante der Klassenzusammenarbeitspolitik zum Scheitern bringen

Der neue Bayer-Chef Anderson wurde als „Aufräumer“ geholt. Der Mischkonzern Bayer mit Pharma, Crop Science (Agrargeschäft) Consumer Health (nicht verschreibungspflichtige Medikamente) hat in den Sparten einen unterschiedlichen Stellenwert unter den internationalen Monopolen. Im Agrarbereich gehört Bayer weltweit zu den führenden Monopolen. Im Pharmabereich belegt es Platz zwölf.

Korrespondenz aus Wuppertal
Neue Variante der Klassenzusammenarbeitspolitik zum Scheitern bringen
(foto: Shutterstock)

In beiden Bereichen gibt es Probleme, die das Potenzial haben, Bayer im internationalen Konkurrenzkampf unter die Räder kommen zu lassen und als Konzern zu zerschlagen.

 

Hohe Schulden im Agrargeschäft, teure Klagen im Zusammenhang mit Glyphosat-Produkten und sinkende Preise, Wertminderung der Agrarsparte 2023 aufgrund höherer Zinsen, das ist es, was Bayer aktuell zu schaffen macht.

 

Anderson versucht einen „Befreiungsschlag“: „Ganz normale Mitarbeiter und Teams sollen deutlich mehr Verantwortung erhalten. Sie sollen künftig selbst entscheiden, wie sie arbeiten, was sie entwickeln und was sie als nächstes anpacken“. Keine Angst, Anderson hat nicht vor den Sozialismus einzuführen: „Hauptsache, es dient den Kunden und dem Unternehmen. Denn in jedem steckt doch ein Unternehmer“. (Capital online, 18.01.24)

 

17.000 Führungskräfte auf zwölf Hierarchiestufen – „die müssen weg, damit alle wieder produktiver arbeiten können“ – so sein Plan. Das sind keine 17.000 Manager. Dazu zählt er auch Meister, Vorarbeiter usw. Ein durchsichtiger Versuch der Spaltung. Geschäftsleitung, Betriebsratsspitze, IGBCE-Führung haben in einer gemeinsamen Erklärung damit begonnen, diese Variante der Klassenzusammenarbeitspolitik unter den Kollegen zu verbreiten. „Wir sehen in dem neuen Betriebsmodell eine große Chance, unsere wirtschaftliche Situation deutlich zu verbessern. In der angespannten wirtschaftlichen Lage des Unternehmens reichen die bereits laufenden Programme und Maßnahmen jedoch nicht aus, weshalb wir schweren Herzens weiteren Einschnitten zugestimmt haben“, so Heike Hausfeld, Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats. Die Arbeitsplatzvernichtung soll den kommenden Monaten zügig umgesetzt werden und spätestens Ende 2025 abgeschlossen sein.

 

Diese Klassenzusammenarbeitspolitik gilt es anzugreifen und abzulehnen, und so zum Scheitern zu bringen. Wir von der MLPD sind gefordert, unseren Beitrag zu leisten, die Kollegen in diesem Kampf um die Überlegenheit der proletarischen Denkweise zu stärken und für die MLPD zu gewinnen. Denn nur organisiert kann dieser Kampf geführt werden.