Kulturpolitik

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Gipfel der Absurdität: Brecht-Festival in Augsburg auf antikommunistischer Grundlage!

In Kunst und Kultur wird die Zensur im Namen der Staatsräson verschärft: Der Vorwurf des „Israelbezogenen Antisemitismus“ wird benutzt, um Kunst- und Kulturschaffende zu diskreditieren und ihnen die Lebensgrundlage zu entziehen. Selbst vor dem Brecht-Festival macht diese Boshaftigkeit nicht Halt.

Korrespondenz

Dem Leiter des Festivals, Julian Warner, wird eine Unterschrift unter einen Offenen Brief von 2020 vorgeworfen, der die BDS-Resolution des Bundestags kritisiert. Klar hatte er sich daraufhin vom Antisemitismus distanziert und seine Solidarität mit davon betroffenen Juden erklärt. Reichte nicht. Er musste auch offiziell seine Unterschrift zurückziehen.

 

Nicht seine Haltung ist der Skandal. Sondern ausgerechnet zur Ehrung Brechts, eines erklärten Kommunisten und Internationalisten, soll nun eine neue Form des Antikommunismus Grundlage sein! Komplett absurd!

 

Der Vorgang steht nicht allein. Der Berliner Kultursenator Joe Chiallo (CDU) will die Antisemitismus-Definition der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) mit Erweiterung durch die Bundesregierung zur verbindlichen Grundlage für Förderung durch die Stadt Berlin machen. Demnach wäre Kritik an Israel automatisch antisemitisch. Dabei ist diese Klausel selbst nicht rechtsverbindlich!

 

In Schleswig-Holstein musste die Kultur-Staatssekretärin Mariam Samadzade zurücktreten. Ihr Verbrechen: sie hatte sich zwar klar gegen den Hamas-Terror geäußert, aber gleichzeitig die Politik Israels als völkerrechtswidrig kritisiert.

Der Protest aus der Kunstszene ist groß

Aber auch die Kritik an der Zensur fortschrittlicher Künstler nimmt im Kunstbereich zu. Die Schriftstellerin Sharon Dodua Otoo verzichtete auf den Peter-Weiss-Preis der Stadt Bochum, nachdem ihr BDS-Nähe vorgeworfen worden war.

 

Der ghanaische Filmregisseur Ayo Tsalibatha zog seinen Film „Athmospheric Arrivals“ von einer Berlinale-Nebenreihe zurück. Er zeigte sich entsetzt darüber, wie Künstler von Kultur-Institutionen und Regierung zensiert würden.