Berlin
A100: Highway in die Katastrophe
Bereits jetzt zerschneidet die A100 das dicht besiedelte Berlin-Neukölln und Treptow. Folgen sollen Friedrichshain und Lichtenberg mit einem doppelstöckigen Röhren-Tunnel im Berliner Urstromtal quer zur Grundwasserrichtung. Mit 800 Mio. veranschlagt, wird das sicher eine Milliarde verschlingen, die im Interesse der Automonopole in den Kassen der Straßenbaulöwen landen.
Die Bürgerinitiative (BI) gegen die A100 in Berlin lud zur Podiumsdiskussion Berliner Bundestagsabgeordnete von CDU, SPD, Grünen, Linke und FDP ein. Die FDP sagte ab. Frau Klein (CDU) begann mit Realsatire, indem sie die A100 zur Klima-Autobahn umdeutete. Um dann hämisch aufzudecken, dass seinerzeit SPD-Kanzler Schröder mit den Grünen den Weiterbau der A100 beschlossen hatte. „Dann sollen doch die beiden MdBs von Grünen und SPD jetzt die Autobahn verhindern“, meinte sie.
„Nein!“, das ist unrealistisch, war die Antwort des Grünen Stefan Gelbhaar, „die FDP, AfD und die CDU ziehen da nicht mit.“ Ein Beispiel, wie der bürgerliche Parlamentarismus funktioniert. „Wir sind zwar dagegen, aber tun können wir nichts.“ Unfreiwillig lieferten sie so ein Argument für die Notwendigkeit eines aktiven Massenwiderstands. Der Vertreter der Linken, Pascal Meiser, will die Lobby der Autobahngegner verstärken.
10 Leute, darunter Aktive der BI und der Letzten Generation waren interessiert an der „Strategiekonferenz zur Rettung der Lebensgrundlagen der Menschheit“ im April in Berlin. Da dem Publikum nur erlaubt war, Fragen zu stellen, wurde der Blick auf das Vertrauen in die Politiker im Parlament gelenkt. Dass die globale Umweltkatastrophe mit irreversiblen Prozessen begonnen hat, wurde weitgehend ausgeblendet und reduziert auf eine Mobilitätswende.