Recklinghausen

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Wir brauchen Arbeitsplätze und Luft zum Atmen

„Der Scheinwerfer“, Zeitung von Kollegen für Kollegen bei Hella, schreibt:

Aus Kollegenzeitung „Der Scheinwerfer“

Viele sind unzufrieden! Die einen arbeiten ständig samstags, andererseits sollen wir auf AZK zu Hause bleiben. 20 Avitea-Kollegen wurden abgemeldet. Bei den LOW‘s wird ein Teil der Lohnsicherung bei jeder Tariferhöhung abgeschmolzen, gerade jetzt, wo alles so teuer geworden ist.


Der Kommentar des Werksleiters: “wir sind kein Samariterverein. Am Ende wollen wir mehr Geld verdienen, als wir vorher hatten“. Warum kriegen die Kapitalisten nie genug?


Eine kleine Schicht des allein herrschenden internationalen Finanzkapitals bestimmt alles. Die Produktionspolitik wurde vollständig auf Weltmarktbeherrschung und Maximalprofit ausgerichtet. Wer Monopolkapitalist sein und bleiben will, macht da mit – bei Strafe seines Untergangs.
Greenwashing, also ein grünes Mäntelchen, ändert daran überhaupt nichts. So schreibt Hella zu seiner Umweltpolitik: „Wir betrachten systematisch Umweltschutzaspekte in unserer Geschäftstätigkeit unter Berücksichtigung wirtschaftlicher Anforderungen“. Auf gut Deutsch: Umweltschutz machen mir nur, wenn er Profit bringt.


Das einzige, was Hella / Forvia bedauert: dass das Wachstum der Fahrzeugproduktion weltweit sinkt. Das einzige, was sie interessiert: „bis auf ein Produkt ist die Produktion (im Werk fünf) vom Antriebsstrang unabhängig“.


Allein der Verkehr verursacht 30 Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes. Oft kommt das Argument: „Deutschland kann mit seinem Umweltschutz nicht die Welt retten, Indien und China stoßen viel mehr CO2 aus“. Gemessen an den Tonnen ja, aber der Vergleich hinkt gewaltig! Pro Kopf belegt Deutschland den dritten Platz am CO2-Ausstoß weltweit. Wem soll das Argument nutzen? Sollen wir die Profitinteressen deutscher Monopole zur Ausbeutung und Verschmutzung der Natur verteidigen?


Die indischen Arbeiter und Umweltschützer müssen gegen ihre Regierung und Monopole für Umweltschutz und Arbeitsplätze kämpfen und wir in Deutschland.
Diese Art der Produktion hat uns in eine globale Umweltkatastrophe geführt. Das heißt, gleich mehrere Faktoren der Umweltkrise, wie Meeresversauerung, Klimaerwärmung, Artensterben sind irreversibel geworden. Sie könne nicht mehr rückgängig gemacht werden, so dass am Ende die Bedingungen menschlichen Lebens auf der Erde nicht mehr gegeben sein werden. Selbstzerstörerische Prozesse, wie das Abschmelzen des Permafrosts können nach heutigem Stand nicht mehr gestoppt werden, selbst wenn ab sofort kein CO2 mehr ausgestoßen würde.


Auf der Weltklimakonferenz in Dubai waren mehr Industriebosse als Umweltschützer. Bei denen ist unsere Zukunft in schlechten Händen. Wie lange wollen wir uns so ein System noch leisten?


Umfangreiche Sofortmaßnahmen sind möglich und notwendig. Katastrophenschutz für die Bevölkerung muss auf Kosten der Profite der Hauptverursacher erkämpft werden. Es braucht ein anderes Gesellschaftssystem, in dem nach sozialistischen Prinzipien in Einheit von Mensch und Natur produziert, gelebt und geforscht wird. Dazu brauchen wir eine Kreislauf- und Planwirtschaft, die den echten Sozialismus zur Voraussetzung hat.
Es passt zum gerade neu begonnenen Jahr, sich Gedanken zu machen, wo wir hin wollen.