Duisburg

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„Wir machen unsere eigene Rechnung auf!“

Am Dienstag fand vor dem Klinikum Duisburg und der dazugehörigen Psychatrie in Rheinhausen eine Protestaktion mit insgesamt 100 Beschäftigten statt. Hintergrund ist, dass seit Monaten darüber verhandelt wird, dass die Sana Kliniken (ehemals städtischen Kliniken) vom katholischen Johanniter Orden mehrheitlich übernommen werden.

Korrespondenz
„Wir machen unsere eigene Rechnung auf!“
ver.di-Kundgebung vor dem Bertha-Krankenhaus in Duisburg (rf-foto)

Da diese Verhandlungen unter Ausschluss der Öffentlichkeit und der Beschäftigten stattfindet, fragen sich natürlich alle, welche Schweinereien ausgehandelt werden sollen. Die Kolleginnen und Kollegen befürchten zu Recht, dass statt dem bisherigen Tarifrecht des öffentlichen Dienstes Kirchenrecht eingeführt wird, betriebsbedingte Kündigungen durchgeführt werden und der Betriebsrat durch eine Mitarbeitervertretung ersetzt werden könnte.

 

Vor allem haben die Kolleginnen und Kollegen es satt, dass dieses ganze Gesundheitssystem auf die Profitmaximierung ausgerichtet ist – egal ob privat, staatlich oder von der Kirche. So riefen die Vertrauensleute von ver.di zu dieser Protestaktion auf und machten kämpferisch deutlich, dass mit ihnen zu rechnen ist. Es gelang auch, im Vorfeld mit den Kolleginnen und Kollegen des Johanniter-Krankenhauses Kontakt aufzunehmen und zukünftige Aktivitäten gemeinsam durchzuführen.

 

Besucht wurden beide Aktionen von den Kolleginnen und Kollegen des Essener Uniklinikums, die den Kolleginnen und Kollegen der Sana-Kliniken in Duisburg sehr verbunden sind, teils machten sie selbst ihre Ausbildung vor Jahren dort oder unterstützen den Kampf gegen die gekündigten Vertrauensleute 2006. In den Redebeiträgen wurde deutlich, dass die Kolleginnen und Kollegen am Sana-Klinikum enge Verbündete haben, mit viel Erfahrung in Sachen Privatisierung und Übernahmen - und vor allem in den Kämpfen dagegen. Die MLPD-Betriebsgruppe überbrachte solidarische Grüße und Know-how. Auch ein Vertreter der Arbeitsgemeinschaft der SPD zeigte sich solidarisch. Selbstbewusst machten die Kolleginnen und Kollegen am Ende klar: Das war nicht die letzte Aktion!