Mutiger Schritt

Mutiger Schritt

Lana Bastašić trennt sich vom S. Fischer Verlag

Die Schriftstellerin Lana Bastašić trennt sich vom S. Fischer Verlag. Ein mutiger Schritt einer mutigen Frau.

Von hi

Ihre Begründung ist das Verhalten des Verlags in Bezug auf den Krieg im Gazastreifen. Fischer habe es nicht nur versäumt, zu dem Vernichtungsfeldzug gegen die palästinensische Zivilbevölkerung Stellung zu beziehen, sondern während der vergangenen zwei Monate auch zur „systemischen und systematischen Zensur“ in Deutschland geschwiegen. Es  sei deshalb ihre „moralische und ethische Pflicht, die Verträge mit S. Fischer aufzulösen.“ Sie hat auch Widersprüche dazu, dass unter "Kampf gegen Antisemitismus" vielfach verstanden wird, keine Kritik am zionistischen Staat Israel zu üben.

 

Lana Bastašić ist 1986 in Zagreb als Kind serbischer Eltern geboren. Für ihre Erzählbände erhielt sie zahlreiche Preise und Auszeichnungen. Für ihren Roman „Fang den Hasen" erhielt sie 2020 den Literaturpreis der Europäischen Union.

 

In einem Beitrag schrieb sie: „Die Emanzipation war Hand in Hand mit der antifaschistischen Bewegung Jugoslawiens gegangen. Eine ihrer wichtigsten Fraktionen war die antifaschistische Frauenfront, die 1942 in Bosnien mit dem Ziel gegründet wurde, Frauen für den Partisanenwiderstand zu mobilisieren. Sie waren nun nicht mehr nur Mütter, Schwestern und Ehefrauen von Soldaten: Neben dem Dienst als Krankenschwestern, Köchinnen, Näherinnen und Boten, meldeten sich diese Frauen als Kämpferinnen an die Front.“

 

Sie nimmt konsequent Stellung gegen aufkommenden Nationalismus, mit dem die Völker des ehemaligen Jugoslawien aufeinandergehetzt wurden, gegen Faschismus und Unterdrückung der Frauen. Dafür wurde sie von einem Museumsdirektor der Hexerei beschuldigt, von einem Uniprofesso verleumdet und sexistisch beschimpft. Offensichtlich haben sie ihr Ziel, sie zu brechen, nicht erreicht.