Bauern in Düsseldorf vor den Ampel-Parteibüros
„Erzeugerpreise rauf – wie soll das gehen?“
Mit dem Plakat aus den Wahlkämpfen der Internationalistischen Liste/MLPD „Erzeugerpreise rauf – Verbraucherpreise runter!“ erregten wir Aufsehen und lösten Fragen aus. Unsere Antwort: Das erreichen wir nur im gemeinsamen Kampf von Arbeitern und Bauern gegen Agrar- und Lebensmittelkonzerne wie z.B. den Molkerei-Müller.
Das weckte Zustimmung, Interesse. Beim Verteilen des MLPD-Flugblatts „Arbeiter und Bauern Hand in Hand: Gegen Regierung, Rechte 'Opposition' und Monopole!“ wollten Bauern aus Mönchengladbach wissen, wie wir zu den Rechten stehen. Erleichterte Reaktionen, als wir zeigten: klare Kante gegen rechts! Mit dem schnell aus unserem Parteibüro geholten Kaffee konnten wir unsere praktische Unterstützung für berechtigten Protest weiter unter Beweis stellen.
Insgesamt ergibt sich aus den Eindrücken und Gesprächen ein Bild von Gegensätzen: Der Redner des Rheinischen Landwirtschafts-Verbands (RLV) kritisierte unter anderem, dass die Regierung den Mindestlohn erhöht hat. Als Sparvorschlag wurde auf die fragwürdige Erweiterung des Kanzleramts verwiesen. Keine Kritik kam von dieser Seite, dass die Politik vor allem der Sicherung der Maximalprofite der Konzerne dient.
In Gesprächen hörten wir von der angespannten Lage kleinerer Bauern, die sich mit ihrer Steuererklärung oft fragen: Wofür mache ich das alles? Spontan versteht da nicht jeder Bauer sofort, wenn z.B. die Stahlarbeiter die 32-Stundenwoche fordern.
Die meist inkognito auftretenden AfD-nahen Kräfte zielen gegen die Regierungsparteien, Aufklärung und Kritik über die Rolle der Konzerne und Monopole ist bei dieser Seite tabu. Dafür aber hätten wir uns noch lange mit Klima-Leugnern aus diesem Lager streiten können. Beim WDR-Reporter löste die Tatsache Respekt aus, dass wir mit Flugblatt und Plakat der MLPD offen auftreten und sowohl für eine demokratische Streitkultur als auch für eine sozialistische Perspektive eintreten. Auf unser Buch „Die globale Umweltkatastrophe hat begonnen!“ kam von ihm: „Das wissen wir schon lange! Aber was kann man dagegen machen?“ Das Buch wollte er nicht, ein Interview schon.
Hätten wir uns an den „Platzverweis“ der RLV-Demoleitung vor dem SPD-Parteibüro gehalten, hätten wir unser Flugblatt nicht an die teilnehmenden Bauern verteilen dürfen.