Unter anderem: documenta

Unter anderem: documenta

Antisemitismus-Unterstellung im Kultur-und Wissenschaftsbereich

Alles, was kritisch gegenüber dem Zionismus und solidarisch mit dem palästinensischen Befreiungskampf ist, wird von Behörden, staatlichen Stellen, Universitätsleitungen ... untersagt.

Von jgä

Die geplante Biennale für aktuelle Fotografie in Mannheim, Heidelberg und Ludwighafen wurde wegen als antisemitisch angesehenen Posts eines Kurators komplett abgesagt. Desgleichen eine Ausstellung zum Thema „Afrofuturismus“ im Folkwang-Museum in Essen.

 

Die Süddeutsche Zeitung vom 29. November 2023 veranstaltete eine regelrechte Hetze gegen eine propalästinensische Kundgebung in der Universität der Künste in Berlin. Die palästinensische Schriftstellerin Ariana Shibli verlor einen Prozess gegen die taz. Diese hatte Shiblis Einsatz für die BDS-Bewegung und ihre zionismuskritischen Positionen gegeißelt. Ihre  Unterzeichnung eines BDS-Aufrufs liegt 16 (!) Jahre zurück. Ihn hatten außer ihr noch weitere 14 Künstler unterzeichnet. Darunter zwei Nobelpreisträger für Literatur.

 

Gleichzeitig erhebt sich Widerstand gegen diese Hetze. Der frühere Kasseler Oberbürgermeister und Bundesfinanzminister Hans Eichel betrachtet die aktuelle Auseinandersetzung im Vorfeld der documenta 16 als „lebensgefährlich“. Erstmals hätten im vergangenen Jahr Gesellschafter und Aufsichtsrat versucht, in die Kunstausstellung einzugreifen. Zu BDS stellt er fest, auch er sei ein Gegner der BDS-Kampagne. Aber es gäbe viel Sympathie international mit dem palästinensischen Befreiungskampf. Der Bundestagsbeschluss zu BDS sei rechtlich nicht bindend. Und: "BDS ist nicht per se antisemitisch (…) die grundgesetzlich garantierte Meinungsfreiheit umfasst auch solche Ansichten.“ [1] Zwei als Kuratoren ins Auge gefasste Kandidaten für die documenta 16 kritisieren: „Was einst ein Ort des Experimentierens und der Unabhänggkeit war, wird zu einem Ort der Kontrolle.“ [2]