Monopole verschärfen Angriffe

Monopole verschärfen Angriffe

Neue Herausforderung bei SKF - Bewusstsein nach den selbständigen Streiks im Mai

Im Mai 2023 gab es bei SKF zwei kleinere Streiks gegen die Einführung der Samstagsarbeit in Form eines neuen Schichtsystems. Es war vor allem die Wut einiger Kollegen über die Tatsache, dass nun auch ihr freies Wochenende verplant werden soll.

Von der Landesleitung Bayern der MLPD
Neue Herausforderung bei SKF - Bewusstsein nach den selbständigen Streiks im Mai
Das Foto stammt von einer Kundgebung von Arbeitern aus Großbetrieben in und um Schweinfurt vor einigen Jahren (rf-foto)

Hintergrund war auch eine längere Diskussion über die Notwendigkeit von selbständigen Streiks im Zusammenhang mit dem Lohnnachschlag, wie sie vor allem von den Genossen der Betriebsgruppe der MLPD geführt wurde. Nicht zuletzt war es wichtig, dass kämpferische Kollegen im richtigen Augenblick das Heft in die Hand genommen haben. Diese selbständigen Streiks haben der Geschäftsleitung und der Betriebsratsspitze einen deutlichen Schrecken eingejagt. Sie fürchteten einen Flächenbrand.

 

Denn wie inzwischen klar wurde, war das erst die Spitze des Eisbergs. Vor dem Hintergrund eines erneuten Einbruchs in der Weltwirtschaftskrise und der Krise in der internationalen Produktion verschärften die Monopole die Angriffe. Im Laufe des Jahre wurden ca. 500 Arbeitsplätze vernichtet. Haben die selbständigen Streiks denn etwas gebracht oder kam es zu einem Rückfall im Klassenbewusstsein?

 

Letzteres lässt sich mit einem klaren Nein beantworten, auch wenn es auf den ersten Blick nicht so scheint und es in der Entwicklung sehr widersprüchlich ist. Denn die Firma war gezwungen, sich die Arbeitsplatzvernichtung einiges kosten zu lassen. Teilweise wurden die Kollegen noch während ihrer aktiven Phase der Altersteilzeit nach Hause geschickt. Andere konnten vorzeitig mit weitgehendem Rentenausgleich in Rente. Hier wirkte auch die Illusion, das sei im Sinne der Jugend. Im Interesse der aktiven Kollegen und der Jugend ist der Kampf um jeden Arbeitsplatz. Das Selbstbewusstsein der Kollegen, die die Streiks gemacht hatten, wurde mit Zuckerbrot und Peitsche attackiert. Der Bereich, der gestreikt hatte, ging als letzter in das bekämpfte Schichtsystem, erhielt neue Kollegen und ging als erster wieder raus, als es wieder umgestellt wurde.

 

Neben den realen Zugeständnissen betrieben die Geschäftsführungen und der Betriebsrat eine weltanschauliche Offensive zur Verankerung des Co-Managements. Diese Interessenversöhnung wurde erst jüngst auf dem IG-Metall-Gewerkschaftstag im „Zukunftsreferat“ von Christiane Benner, der neuen 1. Vorsitzenden, weiter ausgerichtet. So hat sie keine Kritik daran, dass die „Ansiedlung der Halbleiterwerke in Magdeburg und Dresden ... mit mehreren Milliarden Euro gefördert wurde“. Steuermilliarden für Konzerne, die den Hals nicht voll kriegen? Auch die SKF schreibt aktuell noch Rekordgewinne und trotzdem werden Arbeitsplätze vernichtet. Der Versuch, die  Interessen der Monopole mit denen der Belegschaft zu versöhnen, stößt immer stärker auf massive Kritik. „Früher wurde ganz anders gekämpft“ das ist viel zu hören.

 

Verunsichernd wirkt die gesamtgesellschaftliche Krisenhaftigkeit und die Frage, wie es insgesamt weitergeht. Hier häufen sich die Fragen nach dem Sozialismus. Eine Frage ist die Frage nach der Diktatur des Proletariats. Ist das nicht auch Unterdrückung? Diktatur des Proletariat bedeutet aber die breiteste Demokratie für die Massen unter der Führung der Arbeiter. Unterdrückt werden Arbeitsplatzvernichter, Kriegstreiber und Konzernbosse, die bewusst die Umwelt zerstören. Es ist notwendig, dass sie nicht mehr an die Macht kommen. Im echten Sozialismus erhalten die Kollegen zum Beispiel ein allseitiges Streikrecht, was ihnen im Kapitalismus in Deutschland verwehrt bleibt.

 

Heute steht für die Kollegen an, den Weg der Arbeiteroffensive zu gehen. Damit sich beides nicht durchsetzt, wird versucht, Aktivisten des Streiks einzuschüchtern. In antikommunistischer Manier wird behauptet, die MLPD würde das nur betreiben, um die Gewerkschaften zu unterwandern. Beides wirkte kurzzeitig verunsichernd. Die MLPD hilft den Kollegen, das zu verarbeiten und in dem Maße, wie beides verarbeitet wird, stärkt sich gerade der Kreis der Kollegen, die enger mit den MLPD zusammenarbeiten und den Weg der Arbeiteroffensive gehen wollen. 

 

Die großen Monopole investieren doch nur, wenn sie Aussicht auf Maximalprofit mit entsprechenden Subventionen bekommen. Da wird doch keine Rücksicht genommen, was die Bevölkerung braucht. Dieser neue Versuch der Versöhnung der Klasseninteressen ist vollkommen ungeeignet, die Arbeiterinteressen durchzusetzen.

 

Soll unser Ziel etwa sein, bessere Investitionsbedingungen für die Monopole zu schaffen, damit sie uns noch besser ausbeuten können?