Mülheim an der Ruhr
Tod eines Flüchtlings
In Mülheim an der Ruhr ist am 6. Januar ein 26-jähriger Flüchtling aus Guinea ums Leben gekommen.
Er habe in der städtischen Flüchtlingsunterkunft randaliert, weshalb die Polizei gerufen worden sei, berichtete die Neue Ruhrzeitung (NRZ). Die Polizisten setzten zweimal einen Taser gegen den jungen Mann ein, offenbar zunächst ohne die gewünschte Wirkung. Nachdem er von den Beamten überwältigt worden war, verlor er das Bewusstsein und starb im Krankenhaus. Viele Fragen bleiben offen! Wir erinnern uns an den 16-jährigen Mouhamed Lamine Dramé aus Dortmund.
Am Abend des 8. Januar fand vor dem Polizeipräsidium in Mülheim eine kleine Protest- und Gedenkkundgebung statt. Knapp 30 überwiegend junge Menschen versammelten sich und wir begannen mit einer Schweigeminute für den jungen Guineer, dessen Namen wir forderten, und für die über 500 Menschen, die seit Bestehen der BRD bei Polizeieinsätzen getötet wurden.
Die Vertreterinnen von Zora und Young Struggle empörten sich in ihren Reden über den Rassismus bei der Polizei, prangerten die Überfälle und Morde des faschistischen „NSU“ und anderer Faschisten an und erinnerten an den jungen Kommunisten Philipp Müller, den ersten Toten durch Polizeikugeln in der jungen BRD. Die Sprecherin der MLPD sah die Schuldigen nicht nur bei den ausführenden Polizisten, sondern im imperialistischen System, das durch Unterdrückung, Kriege und die begonnene globale Umweltkatastrophe weltweite Flüchtlingsbewegungen hervorruft. Einhellig forderten wir eine lückenlose Aufklärung des Vorfalls und ein Verbot der keineswegs harmlosen Taser-Waffe. Es herrschte eine Atmosphäre der Solidarität untereinander.