Hünxe

Hünxe

Ein guter Schritt für die Landarbeit der MLPD am Niederrhein

Im Raum Hünxe/Dinslaken haben Bauernverband und "Land schafft Verbindung" aufgerufen. Rund 30 Trecker, nochmal so viele PKW und zwei Lastwägen fahren in früher Morgenstunde auf einen Parkplatz am Tenderingssee.

Ein Bäcker hat eine kleine Bude aufgemacht und versorgt alle mit Kaffee und Brötchen. Die Stimmung ist kämpferisch und unaufgeregt ruhig. Wir sprechen mit den Versammlungsleitern, dass wir unser MLPD-Plakat zeigen wollen mit der Aufschrift „Erzeugerpreise rauf – Verbraucherpreise runter!“. Dem wird zugestimmt, außerdem betonen wir, dass damit auch eine klare Solidarität gezeigt wird, die eindeutig gegen Rechts ist.

 

Einer meint, „geht mal rum, jetzt könnt ihr viele mit eurer Plattform auf einen Schlag ansprechen.“ Die meisten der anwesenden Bauern sind Milchviehhalter. Es sind auch etliche Handwerker und Kleingewerbetreibende gekommen: Metzger, Maler, kleine Selbständige u.a. Wir werden nicht überschwänglich, aber insgesamt freundlich empfangen, besonders von denen, die uns schon kannten. Leute, die mit reaktionärer Propaganda zu landen versuchen, können wir nicht erkennen. Ein junger Bauer meint: „Wir passen schon auf, dass sich da keine Spinner reinschmuggeln.“

 

Viele sind mit uns einig, dass die Angriffe von der Ampel vor allem die kleineren Familienbetriebe treffen und für sie das Fass zum Überlaufen bringt. Unsere hauptsächlichen Gespräche drehen sich darum, dass es weder die Bauern noch die Verbraucher gibt. Die Masse der Bauern sind Klein- und Mittelbauern, eine Minderheit sind Großbauern und -agrarier. Die Masse der Verbraucher sind Arbeiter, Arbeitslose, Angestellte die mit ihrem Einkommen nicht aus dem Vollen schöpfen können. Ein Bauer meint, wenn es uns alle nicht mehr gibt, dann werden die Lebensmittelpreise noch teurer. Denn dann würden die Lebensmittel aus dem Ausland kommen. Wobei er schnell einsieht, dass die Frage ausländische oder inländische Produktion gar nicht entscheidend ist, sondern vor allem von rechts aufgeworfen wird, um zwischen einheimischen Bauern und denen in anderen Ländern zu spalten. Die Preise steigen, weil sich die großen Lebensmittel- und Handelskonzerne von der weltweiten Produktion zu niedrigen Erzeugerpreise bedienen, also hier und dort die Masse der Bauern arm machen, und dann durch ihre Marktmacht die Verbraucherpreise bestimmen. Der Gegner sind die großen Konzerne und ihre Regierungen.

 

Ein Metzger berichtet, dass es mal im Kreis 20 selbständige Metzgereien mit Hausschlachtung gab. Heute sind es nur noch zwei. Das ist genauso wie bei den Bauern, die Kleineren werden vernichtet zugunsten der Konkurrenzvorteile der Konzerne wie Tönnies usw.. Er stimmt uns zu, dass dies unter allen bisherigen Regierungen der Fall ist und war. Er meint allerdings, die Forderung „weg mit der Ampel“ bringt nichts. Wichtiger als Parteien auszuwechseln sei, dass man die Dummköpfe in den Regierungen auswechseln müsse. Er hört sich unser Argument an: „Regierungen sind Dienstleister der Konzerne und die bestimmen letztlich auch über die Besetzung der Regierungsämter. Wer nicht in ihrem Sinne spurt wird ausgewechselt. Da kannst du wählen, wen du willst!“ Zum Teil nickt er, zum Teil merkt man ihm an, dass er noch nicht restlos überzeugt ist. Das Flugblatt nimmt er interessiert.

 

Unsere Diskussionen waren ein guter Anfang, die bereits seit einigen Jahren begonnene Landarbeit zu festigen und weiterzuentwickeln.