Diskussion zum RF-TV-Bericht vom 8. Januar

Diskussion zum RF-TV-Bericht vom 8. Januar

Stehen Bauern auf der Gegenseite der Arbeiterklasse?

Zu dem Rote-Fahne-TV-Bericht auf der Video-Plattform YouTube über die Bauernproteste am 8. Januar hat sich eine interessante Diskussion entwickelt.

Vom Webteam der MLPD

Ein YouTube-Nutzer kommentiert

„Interessant, die MLPD unterstützt die kapitalistischen Bauern, die Saisonarbeiter mit Hungerlöhnen ausbeuten, die die Preise im Zuge von Ukrainekrieg und Rezession genau wie die Großbetriebe überproportional angehoben haben und die Subventionen einstreichen, um die nationale Selbstversorgung im Falle von angestrebten nationalen Kriegen zu gewährleisten und das alles auf den Schultern der Arbeiter, die darunter durch höhere Steuerlast und höhere Lebensmittelpreise leiden müssen, woran natürlich ältere  Regierungen und die aktuelle Ampelregierung Mitschuld tragen. Was genau sind denn die Subventionen, die die MLPD hier gerade zu erhalten fordert? Es sind staatliche Steuereinnahmen, welche aktuell überproportional von den Arbeitern abgepresst werden, die dann den Land- und Produktionsmitteln besitzenden Bauern zugeführt werden. Subventionen sind ein Umverteilungsmechanismus von unten nach oben. Bauern als Landbesitzer und Klein-, Mittel- und Groß-Kapitalisten standen schon immer auf der Gegenseite der Arbeiterklasse.“

Wir vom MLPD-Webteam antworten

„Es gibt genausowenig ‚die Bauern‘, wie es ‚die Deutschen‘ gibt. Auch auf dem Land gibt es eine Klassengesellschaft. Mittlerweile gehören 60 Prozent der Landflächen in Deutschland Investoren, weshalb auch nicht mehr alle Bauern gleich ‚Grundbesitzer‘ sind. Es gibt ein großes Bauernsterben, was Klein- und Mittelbauern angeht. Die MLPD solidarisiert sich nicht mit den Großagrariern, sondern mit den hart arbeitenden Klein- und Mittelbauern. Diese sind nicht etwa – wie du es schreibst – die ausgemachten Feinde der Arbeiterklasse. Im Gegenteil sind sie hier ebenso wie die Arbeiterklasse von der Abwälzung der Krisenlasten auf die breiten Massen durch die Regierung betroffen. Was soll es denn auch für eine Logik sein, dass sich Arbeiter ausschließlich mit Arbeitern solidarisieren dürften? Ärzte, Studierende, Bauern, … haben alle keine proletarische Klassenbasis und können trotzdem berechtigt gegen die Regierung protestieren und wir uns mit ihnen solidarisieren und hier eine Bündnisarbeit eingehen. In dem Bericht wird ja auch genannt, dass viele Arbeiter sich solidarisch gezeigt haben mit den Protesten und die Bauern sind gut beraten, sich auch mit den aktuellen Arbeiterkämpfen zu solidarisieren. Viele Grüße vom MLPD Webteam“