Es geht um mehr als den Agrardiesel

Es geht um mehr als den Agrardiesel

Augsburg: 1600 Traktoren und 4000 Teilnehmer zählte Landwirtekundgebung in Augsburg

Unter den Teilnehmern waren auch einige Handwerker. Wir von der MLPD verteilten rund 200 Exemplare des Flugblatts "Arbeiter und Bauern Hand in Hand: Gegen Regierung, rechte 'Opposition' und Monopole."

Korrespondenz

Einge Redner machten offen Werbung für die CSU und Markus Söder, wobei aber in zig Gesprächen die meisten schnell einsahen, dass dies nicht wirklich die Alternative ist, zumal die Drangsalierung der Klein- und Mittelbauern und das Höfesterben auch unter der Merkel-Regierung stattfand. Ein Redner tat sich besonders mit Hetze gegen die GdL hervor. Dagegen erhielten wir für unsere Ansprache "Arbeiter und Bauern gemeinsam gegen die Monopole" viel Zustimmung. Ebenso die Losung "Erzeugerpreise rauf und Verbraucherpreise runter".

 

Unsere Kritik, dass diese auf der Kundgebung und in den Reden gar nicht vertreten war, wurde sehr begrüßt, gerade auch als wichtige Losung über diesen heutigen Protest hinaus. Ein Michbauer meinte auch dazu, dass ihre Situation letztes Jahr besser war, aber inzwischen die Abnahme-Milchpreise schon wieder gefallen sind und sie keine Planungssicherheit haben.

 

Wir haben auch viele Gespräche zum Sozialismus gehabt, was einige wohlwollend sich genauer überlegen wollen. Die meisten kannten die MLPD bisher nicht. Zwei Jungbauern wollen weiter im Kontakt mit uns bleiben. Ein antikommunistischer Scharfmacher aus dem Kreis einiger Querdenker und AfD-Anhänger wollte uns mithilfe eines Ordners das Flugblattverteilen verbieten, was aber mithilfe der Polizei schnell geklärt werden konnte. "Das gehört zur Demokratie und das müssen Sie aushalten, dass hier auch andere Meinungen vertreten werden", so ein Polizist, worauf der Scharfmacher frustiert von dannen zog.

 

Der kurze Auftritt von Aiwanger bekam nicht besonders viel Applaus; ein Redner der FDP wurde ausgepfiffen. Viel Beifall bekamen immer kämpferische Sätze. Einige Schilder vor den Traktoren hatten die antikommunistische Losung "Ideologie macht nicht satt", viele Schilder verurteilten die Regierungspolitik. Eine Aufschrift lautete: "Strom, Gas, Diesel, Benzin, Betriebskosten - alles teurer! Nur eure Ausreden werden immer billiger!" Besonders viele Jungbauern waren vertreten, die großteils sehr offen für unsere Argumente waren, sich aber erst noch genauer das Flugblatt durchlesen wollten. Viele wollen nach Berlin fahren und sind entschlossen, weiter zu kämpfen, bis auch die Streichung zum Agrardiesel vom Tisch ist, wobei viele betonen, dass es eigentlich um mehr geht.