Im Interesse imperialistischer Kriegführung
Zensur im All
Mit hochaufgelösten Satellitenbilder aus dem All können der Verlauf von Kampfhandlungen, militärische Stellungen und auch Kriegsverbrechen aufgefunden und gesammelt werden.
Auffallend ist, dass es keine verlässlichen Bilder über die barbarische Kriegsführung Israels im Gazakrieg gibt. Federführend bei der Verbreitung von Aufnahmen sind amerikanische Satellitenunternehmen wie Maxar oder Planet Labs. Es war schon zu Beginn des Krieges offensichtlich, dass bestimmte Bilder zurückgehalten wurden bzw. die Zensur über die Auswahl der Empfänger gesteuert wurde. Eine Sprecherin von Planet Labs behauptet, dass sie keine Manipulation und Zensur zulassen würden. Beweise gibt es dafür nicht. Und etwas offener: "Wie bei allen globalen Ereignissen überwachen wir die Bereitstellung, um das Potential für Missbrauch zu verringern."
Tatsache ist, dass es seitens des US-Imperialismus Sonderregelungen für seinen engsten Verbündeten Israel gibt, die für kein anderes Land gelten. Das Kyl-Bingaman-Gesetz von 1997 verbietet es amerikanischen Firmen, hochaufgelöste Bilder von Israel und den Palästinenser-Gebieten zu verkaufen. An staatliche Institutionen bzw. Geheimdienststellen dürfen sie weitergegeben werden. Dies betrifft Aufnahmen mit einer höheren Auflösung als zwei Meter pro Pixel. Mit dieser Auflösung können nur die Umrisse, z.B. von Gebäuden, erkannt werden, Details wie Menschen, Fahrzeuge etc. nicht. Von Israel gibt es nur Satellitenbilder in schlechter Auflösung.
Ein solches Gesetz gibt es für kein anderes Land, selbst in den USA gibt es nur Festlegungen für einzelne und geheime Einrichtungen. Das Gesetz stieß auf viel Kritik und Widerspruch, z. B. von Gruppen, die den Bau der israelischen Siedlungen im Westjordanland verfolgen wollten. Und die Monopolstellung der US-Monopole wurde durch zunehmende Konkurrenz im All gebrochen. Deshalb wurden die Beschränkungen 2020 gelockert. Die Umsetzung der Lockerungen verläuft schleppend.