Japan
Zahl der Toten nach dem Erdbeben steigt
Nach dem schweren Erdbeben an der Westküste von Japan ist die Zahl der Todesopfer auf mindestens 48 angestiegen (2. Januar, 13 Uhr).
Nach dem schweren Erdbeben an der Westküste von Japan ist die Zahl der Todesopfer auf mindestens 48 angestiegen (2. Januar, 13 Uhr). Man muss davon ausgehen, dass noch mehr Tote aus den Trümmern geborgen werden. Auch die Zahl der Verletzten steigt. Am schwersten betroffen ist die Hafenstadt Wajima auf der Halbinsel Noto, wo ein großer Brand zahlreiche Häuser zerstörte. Zahlreiche Zugverbindungen und Flüge in das Erdbebengebiet wurden eingestellt. In der kleinen Küstenstadt Suzu nahe des Epizentrums sind womöglich bis zu 1.000 der insgesamt 5.000 Häuser zerstört worden.
Eine für die gesamte Westküste Japans ausgegebene Warnung vor Tsunami-Flutwellen hob die meteorologische Behörde inzwischen wieder auf. Die Erschütterungen verursachten erhebliche Schäden. Das schwerste Erdbeben hatte eine Stärke von 7,6 - insgesamt wurden mehr als 150 weitere weniger starke Beben registriert.
Tausende Armeeangehörige, Feuerwehrleute und Polizeibeamte aus dem ganzen Land wurden in das am stärksten betroffene Gebiet auf der relativ abgelegenen Halbinsel Noto entsandt. Die Rettungsarbeiten wurden jedoch durch stark beschädigte und blockierte Straßen behindert. Zahlreiche Häuser sind eingestürzt oder fielen Bränden zum Opfer, Straßen sind aufgerissen, in Zehntausenden Haushalten fiel der Strom aus.
Auf dem Flughafen von Tokio geschah heute ein Zusammenstoß einer großen Passagiermaschine mit einem Flugzeug der japanischen Küstenwache, das Hilfsgüter und Material in die Erdbebengebiete bringen sollte. Fünf Menschen starben. Das Passagierflugzeug geriet in Brand, aber alle 400 Menschen, die sich in der Maschine befanden, konnten sie verlassen.
Japan ist ein extrem erdbebengefährdetes Land. Es liegt am sogenannten Pazifischen Feuerring, wo tektonische Platten aufeinander stoßen. In diesem Gebiet kommt es häufig zu Erdbeben und Vulkanausbrüchen. Im März 2011 lösten ein schweres Erdbeben und ein Tsunami den Supergau von Fukushima aus. Eine weltweite Bewegung erreichte die Stilllegung zahlreicher Atomkraftwerke und in Deutschland den Atomausstieg.