Ukrainekrieg

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Terrorangriffe: Raketenhagel zum Jahreswechsel

Um Neujahr herum hat die Russische Föderation die Ukraine mit ungefähr 500 Marschflugkörpern verschiedener Art angegriffen. Das bedeutet durchschnittlich 100 Angriffe am Tag.

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Terrorangriffe: Raketenhagel zum Jahreswechsel
Raketen und Drohnen richten schwere Zerstörungen in der Ukraine an (Einschlag in Makariw im Oblast Kiew am 8. April 2022; Bild: Yevhen Sukhenko)

Das neuimperialistische Russland setzt aktuell auf eine verstärkte Luftkriegsführung. Ein Hintergrund wird der harsche Winter an der Front sein, der ein Vorankommen beider Seiten auf dem Boden noch weiter verunmöglicht. Den bisherigen Berichten über die getroffenen Ziele nach muss man diese Angriffe als Terrorangriffe einstufen, die die Zivilbevölkerung demoralisieren sollen.

 

Solche menschenverachtenden Taktiken scheitern allerdings in der Regel – oft erreichen sie sogar das Gegenteil und motivieren Teile der Massen, sich hinter ihrer jeweiligen Regierung gegen den Angreifer zusammenzuschließen.

 

Gleichzeitig stehen die massierten Angriffe auch in einem Zusammenhang mit den der Ukraine zur Verfügung stehenden Luftabwehrkapazitäten. Diese seien in der Lage, kleinere russische Angriffe mit einer Effizienz von ca. 90% zu bekämpfen. Bei massierten Angriffen überwältigt die Zahl der anfliegenden Objekte allerdings die Luftabwehr, so dass ein größerer Anteil der Flugkörper ihre Ziele erreichen können – bei solchen Angriffen falle die Effektivität auf 70%. Es wird angenommen, dass das russische Militär zuerst unbewaffnete Flugkörper schickt, auf die die ukrainische Luftverteidigung dennoch reagieren muss, und dann erst scharfe Drohnen und Raketen, so dass diese eine größere Chance haben, ihre Ziele zu erreichen.

 

Im Monat soll Russland die Kapazität zur Produktion von etwa 100 dieser Flugkörper haben. Wenn das zutrifft, wäre in den Angriffen der letzten Tage alleine die Produktion von 5 Monaten verwendet worden.