Demonstration in Athen

Demonstration in Athen

Mord in der Ägäis: Die vor Pylos ertrunkenen Flüchtlinge hatten Namen!

Sechs Monate sind vergangen, seit vor der Küste der griechischen Halbinsel Peloponnes bei Pylos über 600 Flüchtlinge, darunter viele Kinder und Frauen, im Wrack eines gekenterten Flüchtlingsschiffs ertrunken sind.

Von Iordanis Georgiou
Mord in der Ägäis: Die vor Pylos ertrunkenen Flüchtlinge hatten Namen!
185 Pässe erinnern daran, dass die vor Pylos ertrunkenen Flüchtlinge einen Namen hatten (Foto: infolibre)

Rote Fahne News berichtete: "Unsere Trauer und Solidarität ist mit den Toten und ihren Familien – unsere Wut und unser Kampf richtet sich gegen die Politik der EU"

 

Überlebende und Verwandte der Opfer, Anwälte, die Muslimische Union Griechenlands und viele weitere Menschen aus Griechenland führten am 16. Dezember 2023 in Athen am Syntagma durch. Sie stand unter der Losung: "Kein Verbrechen der Küstenwache vertuschen." 180 Pässe wurden hochgehalten in Richtung auf das griechische Parlament, um für diejenigen zu sprechen, die es nicht mehr können.

 

Die Zeugenaussagen der Überlebenden zeigen deutlich, dass die griechische Küstenwache die volle Schuld trägt. Das weiß auch die EU. Sie streckt nur den Finger hoch und mahnt Griechenland, aber das ist auch alles. Ihre Frontex im Ägäischen Meer macht es nicht anders. Die Überlebenden berichteten auf der Kundgebung: Das Boot, das die Flüchtlinge beförderte, wurde mit einem blauen Seil an das Schiff der Küstenwache gebunden und sollte nach Italien geschleppt werden. Diese Aktion brachte das Boot zum Sinken. Diejenigen, die das Wrack lebend verlassen konnten, schwammen eine Stunde lang, um das Boot der Küstenwache zu erreichen. Dieses Boot hat keine einzige Rettungsweste ins Wasser geworfen und hat sich von dem sinkenden Wrack entfernt.

 

Dieses Verbrechen versucht die griechische Regierung auf neun ägyptische Flüchtlinge abzuschieben, die sie „Händler“ nennt und verantwortlich macht. Die wahren Schuldigen sind aber die griechische Küstenwachse, die Asylpolitik der EU und die griechische Regierung. Die Solidaritäts- und Hilfsorganisation Solidarität International unterstützt die Familien der Opfer, die Gerechtigkeit fordern. Solidarität International verurteilt diese mörderische Politik, die Flüchtlinge daran hindert, Grenzen zu erreichen, die das Mittelmeer in den letzten Jahren zum größten Friedhof mit über 20.000 toten Flüchtlingen, Frauen und Kinder verwandelt hat.

 

„Wir vergessen nicht, wir fordern Gerechtigkeit, keine Vertuschung, Freispruch und Freilassung der neun ägyptischen Häftlinge, die den Pylos-Schiffbruch überlebt haben“ - dies war eine der Hauptforderungen.

 

Anschließend gingen die vor dem Parlament versammelten Demonstranten zur Solidaritätskundgebung "Freiheit für Palästina". Auf dieser Kundgebung sprach ein Arzt von Ärzte ohne Grenzen und sagte, dass zur Zeit eine humanitäre Hilfe in Gaza nicht möglich ist. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Kundgebung forderten ein Ende der Kampfhandlungen und einen langfristigen Waffenstillstand. Die Angriffe, die Tausende Zivilistinnen und Zivilisten verletzen und töten, müssen aufhören.