Weitere Berichte und Korrespondenzen
Hochwassergefahr ist noch nicht gebannt
"Rote Fahne News" berichtete gestern über die regionale, aber mehrere Bundesländer erfassende Wetterkatastrophe an Weihnachten: "'Landunter' heißt es für halb Deutschland". Korrespondentinnen und Korrespondenten schicken weitere Berichte und Übelegungen, die wir hier dokumentieren.
Ferienpark Thüringer Wald
Zum Artikel Hochwasser in Deutschland: Die Idylle des grünen, intakten Walds trügt. Die Realität am 23. Dezember in der Nacht sieht so aus, dass sechs Männer und Frauen aus drei Nationen gemeinsam und selbstlos gegen die drohende Überflutung der Ferienanlage durch die Wassermassen kämpfen. Die Trockenheit, der dadurch geförderte massenhafte Borkenkäfer-Befall und der durch Hitzesommer und die Klimaveränderungen gestresste Wald können die Wassermassen nicht mehr halten. Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine, Iran und Afghanistan stehen mit uns im strömenden Regen, um das Wasser im Zaum zu halten. Dieses Mal hat der internationale Zusammenhalt gesiegt! Die nächste Schlacht führen wir gegen Bürokraten, die sich gegen einen wirksamen Hochwasserschutz sträuben. Aber auch da werden wir uns nicht unterkriegen lassen! Viele Grüße aus dem Thüringer Wald, Thomas May.
Zur Hochwassersituation in Braunschweig
Im Rote Fahne News-Artikel "Landunter heißt es für halb Deutschland" schreibt ihr: "Seit der letzten großen Überschwemmung wurden keine Böden entsiegelt, keine neuen Überschwemmungsauen geschaffen." Das ist so nicht richtig. Tatsächlich wurden nach den großen Elbe-Hochwassern eine Reihe Hochwasserschutzmaßnahmen in Braunschweig und Umgebung ergriffen. Allerdings habe ich ein Hochwasser mit solchem Ausmaß in Braunschweig noch nicht erlebt. Bisher wurden die Pegel in der Innenstadt-Okerumflut auch immer niedriger gehalten, das hat man offenbar aufgegeben. So sind etwa im Bürgerpark und Inselwall große Flächen überschwemmt. Die Kapazitäten der Flutungsgebiete dürften nach meinem Dafürhalten erschöpft sein. Die Okertalsperre ist meines Wissens das erste Mal am Überlaufen. Der Höhepunkt wird für den 26. Dezember am Späten Abend erwartet. Vorrausgesetzt, es kommt nicht zu neuen schweren Regenfällen. Bitte gründlicher recherchieren.
Antwort der Redaktion: Lieber Kollege, so absolut und pauschal ("keine Böden entsiegelt") stimmt unsere Aussage nicht, da hast du Recht. Allerdings reciehn die Maßnahmen ja tatsächlich nicht aus, vor allem auf die Zukunft bezogen. Alles Gute für euch in Braunschweig!
Höchster Weser-Pegel in Porta seit 1947
In Ostwestfalen ist der Kreis Minden-Lübbecke besonders betroffen. Der Pegel Porta erreichte zwischenzeitlich mit 6,72 Meter den höchsten Wert nach 1947, wie die Stadt Minden mitteilte. Wegen der Hochwasserlage mussten mehrere Sperrungen in dem Gebiet eingerichtet werden. In der nahe Minden-Lübbecke liegenden niedersächsischen Stadt Rinteln musste zeitweise eine Straße wegen drohender Überschwemmung evakuiert werden. Seit Mittwochmorgen können Anwohner der betroffenen Straße wieder in ihre Häuser. Einsatzkräfte der Feuerwehr hatten die Straße in der Nacht zum Mittwoch gesichert und ein vom Land bereitgestelltes Hochwasserschutzsystem aufgebaut. Mehr als 100 Anwohner der betroffenen Straße waren am Dienstag evakuiert worden, weil ein Damm durchzuweichen drohte.