Filmtipp für den heutigen Abend
"Ist das Leben nicht schön?"
Heute abend um 20.10 Uhr strahlt 3sat die Filmkomödie "Ist das Leben nicht schön?" aus. Sie entstand 1947 in den USA unter der Regie von Frank Capra. Der Film gehört zu den beliebtesten immer wieder zur Weihnachtszeit gezeigten Komödien.
Der Original-Titel ist "It’s a wonderfull world”. Ein Bankangestellter hat Geld verschusselt, Haftbefehl folgt. Er denkt daran, sich das Leben zu nehmen. Doch Freunde und Bekannte – mobilisiert durch seine Frau - kommen für den Fehlbetrag auf. Happy End: Gerichtsvollzieher zieht ab, Haftbefehl wird zerrissen.
Nun kommen der scheinbar harmlose Film und sein Regisseur ins Fadenkreuz der Kommunistenjäger des FBI unter seinem Chef J. Edgar Hoover. Es ist die Ära der Hexenjagd von Mc Carthy.
Die Begründung für das Kommunistische im Film fasst ein Spitzel so zusammen: “Der Film stellt ziemlich offensichtlich einen Versuch dar, Banker zu diskreditieren, indem er Lionel Barrymore als einen ‚Scrooge‘-Typus besetzte, so dass dieser der meistgehasste Mann im Film wurde. Das ist ein gern genutzter Tick der Kommunisten. Zusätzlich macht dieser Film bewusst die obere Klasse schlecht, indem er zu zeigen versucht, dass die Leute, die Geld hatten, böse und verachtenswerte Charaktere wären." 1947 wurden im Herbst 79 Kulturschaffende vor den Ausschuss für "unamerikanische Aktivitäten" geladen, um auszusagen, ob sie jemals Mitglied der Kommunistischen Partei waren.
Die "Hollywood Ten" verweigerten die Aussage und wanderten ins Gefängnis. Capra feierte vor dem Krieg Roosevelts New Deal und propagierte während des Zweiten Weltkriegs den Kampf gegen den Hitlerfaschismus. Parteipolitisch war er Republikaner.