"Katastrophenalarm!" und Ergänzungsband
Braunschweig: Gelungener Bildungstag zu Umwelt und Sozialismus
Im Mittelpunkt unseres traditionellen Bildungstags "zwischen den Jahren" standen diesmal die Umweltfrage und der Sozialismus.
Am Vormittag behandelten wir Grundfragen aus dem Revolutionären Weg 35: "Katastrophenalarm! Was tun gegen die mutwillige Zerstörung der Einheit von Mensch und Natur?" Dazu nutzten wir die beiden Vorträge „Dialektik der Natur und der Makro- und Mikrokosmos“ und „Die Bedeutung der Biosphäre für das Leben auf der Erde“. In der Diskussion ging es vor allem um das dialektisch-materialistische Weltbild, dem „ewigen Werden und Vergehen“ und um die dialektischen Gesetze in der Natur.
Am Nachmittag lasen und diskutierten wir zuerst Auszüge aus dem Kapitel IV.5 „Umweltpolitik im Sozialismus und Rückfall im bürokratischen Kapitalismus“. „Das hab ich ja noch nie gehört“, „Ich bin ja völlig von den Socken, was da schon für die Umwelt getan wurde“, waren spontane Reaktionen auf die Nutzung der Wasserkraft und den Schutz der Wälder in der Sowjetunion bis 1956 und die Pionierleistungen zur Einführung einer Kreislaufwirtschaft in China zu Zeiten Maos unter der Parole "es gibt keinen Abfall“.
Beeindruckt waren Teilnehmer und Teilnehmerinnen von der differenzierten kritisch-selbstkritischen Behandlung der Umweltpolitik dieser Zeit, z.B. die Auseinandersetzung über die „Gigantomanie“. „Das wird nicht einfach schön geredet, sondern genau untersucht“. „Die Bücher haben eine hohe Qualität!“ Deutlich wurde, dass im sozialistischen Aufbau ein Klassenkampf tobte, welchen Weg man geht. Der Verrat am Sozialismus ist eng mit der Verunglimpfung Stalins verbunden. Nur sechs Tage nach Stalins Beerdigung wurde das Ministerium für Forstwirtschaft aufgelöst! Der grundlegende Kurswechsel in der SU 1956 wird auch in der Umweltpolitik deutlich. Die Gesetze zum Schutz der Wälder wurden außer Kraft gesetzt. Statt dem Trawopolnaja-System (Ackerbau mit Grasfeldersystem ohne Pestizide und Kunstdünger) verkündete Chruschtschow die „Chemisierung der Landwirtschaft“.
Den Teilnehmern wurde klarer, wieso die MLPD den Sozialismus zu Zeiten Stalins und Maos gegen den antikommunistischen Mainstream verteidigt. Wir müssen aus den Errungenschaften wie auch aus den Fehlern lernen. So sprachen wir auch über Fehler Stalins, weitgehend nicht die Massen gegen den Bürokratismus zu mobilisieren, woraus Mao gelernt hat mit der Kulturrevolution.
Zum Abschluss diskutierten wir das Kapitel „Der Aufbau des Sozialismus in der globalen Umweltkatastrophe“ im neuen Ergänzungsband zum RW 35. Der Bildungstag stärkte das Bewusstsein, „dass der Sozialismus die einzig mögliche Grundbedingung einer Rettung der Menschheit ist“, wie es auf Seite 445 heißt. Alle Ressourcen einzusetzen gegen ein weiteres Ausreifen der Umweltkatastrophe und die nötigen Schutzmaßnahmen durchzusetzen, das ist in einer kapitalistischen Gesellschaft undenkbar. Im Gegenteil wurde in Dubai die Fortsetzung der fossilen Verbrennung für Jahrzehnte vereinbart!
In der Schlussrunde wurde ein großes Bedürfnis nach weiteren Bildungstagen vor allem zum Sozialismus geäußert: Wie war das genau mit Stalin? Was war eigentlich die Kulturrevolution? Was ist echter Sozialismus auf Grundlage der proletarischen Denkweise genau?
Der Mix aus Vortrag, Textauszügen und Diskussion, aber auch dem gemeinsamen Essen und Spaziergang, war ein gelungenes Format, um alle mitzunehmen unabhängig von den Vorkenntnissen und der Studienerfahrung.