In der Ukraine gehen Einberufungen stark zurück. General Walerij Saluschnyi, Oberkommandeur der Streitkräfte, sagte am 18. Dezember, dass die Mobilisierung stocke. 150 000 Soldaten sind gefallen oder verwundet. Saluschnyi und der Generalstab beantragten bei Präsident Selenskyj, 450 000 bis 500 000 Mann neu einzuziehen. Selenskyj zögert, denn die Zustimmung zu seiner Kriegsführung und seiner Politik in der Bevölkerung sinkt kontunuierlich. Nach Angaben der EU-Statistikbehörde Eurostat halten sich 650 000 ukrainische Männer im wehrfähigen Alter zwischen 18 und 60 Jahren in der EU sowie der Schweiz, Liechtenstein und Norwegen auf. Das ukrainische Parlament bereitet ein Gesetz vor, das die Rahmenbedingungen für Einberufungen deutlich verschärften würde. Zehntausende Ukrainer, die sich der Einberufung durch ein Zweit- oder Drittstudium zu entziehen suchen, könnten dann mobilisiert werden. Alle wehrpflichtigen Männer müssten binnen Wochenfrist Mobiltelefonnummern und E-Mail-Adressen angeben; Einberufungsbefehle könnten dann auch elektronisch juristisch gültig zugestellt werden. Polizei und Wehrämter dürften Männer überall auf ihren Wehrstatus überprüfen.