Duisburg
Zwei Stunden geht nichts mehr - kämpferischer Warnstreik bei tkSE
Beim Warnstreik-Auftakt der Stahltarifrunde in Duisburg am 5.12. vor Tor 1 bei tkSE hatten die Redner angekündigt: "Am 11.12. machen für zwei Stunden alle Tore dicht". Der tkSE-Vorstand hat darauf mit Merkblättern für die Kollegen und für Vorgesetzte "im Falle von Warnstreiks" reagiert.
Eine Umsetzung der Richtlinie der Kapitalistenverbände, die in den letzten Jahren nicht mehr zur Anwendung kam. Darin wird als erstes klar gestellt, dass grundsätzlich "illegale Streiks" - nicht von der Gwerkschaft geführt, während der Friedenspflicht und politische Streiks - "nicht zulässig" sind. Und zu gewerkschaftlichen Warnstreiks heißt es: "Zugänge und Zufahrten zum Betrieb dürfen nicht versperrt werden." Da geht wohl einigen Herren ganz schön die Düse, dass der Warnstreik selbständige, kämpferische Initiativen frei setzt, der gewerkschaftliche Rahmen durchbrochen wird, die Arbeiter in die Offensive gehen.
Noch schreckten sie heute vor der angedrohten Zuspitzung zurück. An Tor 4 brandet Jubel auf, als der Versammlungsleiter verkündet: "Alle Tor sind dicht, nicht's geht raus oder rein - auch nicht bei HKM im Süden". An den LKW-Toren stauen sich in kurzer Zeit hunderte LKWs. Die Stimmung ist kämpferisch, die MLPD selbstverständlich dabei und forderte die Kollegen heraus: "Schluss mit dem ganzen Krisenchaos! Die Stahlarbeiter müssen wieder richtig kämpfen lernen - es geht um einen erfolgreichen Tarifkampf, aber um noch weit mehr - um eine befreite Gesellschaft, umd die Rettung unserer Lebensgrundlagen!" - Darüber berichten wir morgen ausführlicher.