Tarifrunde der Länder

Tarifrunde der Länder

Verhandlungsergebnis wird unter den Kolleginnen und Kollegen lebhaft diskutiert

Das Verhandlungsergebnis in der Tarifrunde der Länder wird zur Zeit von den Gewerkschaftsmitgliedern diskutiert und beraten.

Korrespondenz aus Augsburg

Die MLPD empfiehlt den Kolleginnen und Kollegen im öffentlichen Dienst der Länder bei der Mitgliederbefragung, das Verhandlungsergebnis vom 9.12. als faulen Kompromiss abzulehnen, siehe hier: Über 8 Millionen in Tarifauseinandersetzungen: Bündelung der Kräfte – Urabstimmung und Vollstreik!

 

Das Verhandlungsergebnis orientiert sich weitestgehend am Ergebnis des öffentlichen Dienstes vom Frühjahr. Im Dezember dieses Jahres soll es eine Einmalzahlung von 1.800 € netto geben, ab Januar 2024 bis Oktober 120€ netto monatlich. Ab November 2024 dann 200 € Brutto als Sockelbetrag und ab Februar 2025 dann 5,5 % mehr. Somit gibt es erst in einem Jahr die erste tabellenwirksame Erhöhung, die Laufzeit ist mit 25 Monaten viel zu lang. Ursprünglich waren 10,5 % für ein Jahr gefordert! Angesichts der realen Inflation bedeutet auch dieses Ergebnis faktisch einen Reallohnverlust.

 

Unter den Kolleginnen und Kollegen am Uniklinikum Augsburg entbrennt derweil eine intensive Debatte um die Beurteilung dieses Ergebnisses. Man kann fast sagen, dass sich hier eine recht fragwürdige „Tradition“ entwickelt. Man macht Abschlüsse, die im ersten Moment ordentlich erscheinen, da mit den Nettozahlungen unmittelbar etwas auf dem Konto landet, sich bei genauerem Hinsehen aber als Mogelpackung erweisen.

 

Kritisiert werden muss unbedingt auch, dass man die Kampfkraft der Kolleginnen und Kollegen erst gar nicht entfaltet. So hatten die Warnstreiks ja erst begonnen und hatten nur wenig Auswirkung auf den Betrieb! Auch widerspricht sich die ver.di-Führung, wenn sie einerseits erklärt, es habe eine großartige Streikbereitschaft gegeben, mehr sei aber leider nicht herauszuholen gewesen. Dazu hätte man es erst mal versuchen müssen! Die Beschäftigten am Uniklinikum Augsburg jedenfalls sind gerade erst warm geworden.

 

Angesichts der katastrophalen Zustände in den Krankenhäusern ist dieser Vorschlag nicht einmal annähernd geeignet, irgendetwas substantiell zu verbessern. Mit 120 € im Monat ist die Krise der Gesundheitsversorgung nicht in den Griff zu bekommen!

 

Es gilt nun, sich zügig zu beraten und den Kolleginnen und Kollegen den faulen Kern dieses Angebots aufzuzeigen. Sie sind gut beraten, diesen faulen Kompromiss abzulehnen, in die Urabstimmung zu gehen und weitere ernsthafte Streiks vorzubereiten.