Opel

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Schweinekalt bei Opel

„Der Blitz“, Gemeinsame Zeitung von Kollegen für Kollegen aller Opel-Werke und Zulieferer in Deutschland, schreibt aktuell:

Aus Kollegenzeitung „Der Blitz“

In manchen Bereichen steigt das Thermometer nicht mehr über die 12-Grad-Grenze. Obwohl Betriebsvereinbarungen und Gesetze eindeutig regeln, dass unter 14 Grad keine Arbeitsstätte mehr vorhanden ist. Produktionschef Stephane Dubs besteht auf diesen Energiesparmaßnahmen. Trotz eines Rekordgewinns nach dem anderen bekommen sie den Hals nicht voll. Wer davon krank wird, wird abgemeldet oder zum Personalgespräch gebeten. Bei solchen Temperaturen muss man geschlossen handeln und die Arbeit niederlegen, bis die gesetzlich vereinbarten Temperaturen hergestellt sind.


Das ist nur die Spitze des Eisbergs. In der Produktion herrscht blankes Chaos. 30 Prozent bis 40 Prozent der Autos müssen repariert werden. Es werden die billigsten Teile gekauft, die billigsten Anlagen, billigstes Werkzeug. Täglich wird die Arbeitssicherheit mit Füßen getreten.


Von wegen „Zukunft für alle“. Stellantis und die anderen Automobilkonzerne, die Bergbaukonzerne, Banken und ihre willigen Regierungen treiben die rücksichtslose Ausbeutung von Mensch und Natur auf die Spitze. Gerade ist aufgeflogen, wie BMW für den Batterierohstoff Kobalt rücksichtslos Arbeiter und Flüsse in Marokko verseucht. Es gibt keinen „grünen“ Kapitalismus – das imperialistische Weltsystem funktioniert nur noch zerstörerisch. Sehenden Auges haben sie uns in den Beginn einer globalen Umweltkatastrophe getrieben. Die Entwicklung bedroht die Zukunft der Menschheit und aller Lebewesen.

 

Das Greenwashing boomt. Jede noch so üble Politik gegen uns wird mit Umweltschutz oder dem angeblichen Erhalt von Arbeitsplätzen gerechtfertigt. Während wir den Kopf hinhalten – mit steigenden Energie-, Lebensmittelpreisen und CO2-Abgaben, niedrigen Löhnen und teurer Mobilität, werden den Konzernen die Profite subventioniert. Umweltschutz höchstens, wenn maximale Profite winken. Sie bekommen den Freifahrtschein für noch mehr Umweltverbrechen: Öl, Kohle, Gas, Rohstoffe, Wälder, Vermüllung, alles wird ausgeweitet, als gäbe es kein Morgen.


Stellantis-Chef Tavares heuchelt Sorgen, ob wir noch ein Auto bezahlen können. Dabei macht er mit Arbeitsplatzkahlschlag, Lohndrückerei und den E-Autos die größten Profite aller Zeiten. Mit diesen Verbrechern an der Zukunft der Menschheit gibt es kein gemeinsames Eintreten für Umweltschutz!

 

Um diesen Weg gibt es in der IG Metall eine kontroverse Diskussion. Es ist eine Illusion, wenn die neue Vorsitzende, Christiane Benner, von einer gemeinsamen Transformation in eine grüne Wirtschaft spricht. Das verharmlost die ernste Bedrohung für Arbeitsplätze und Umwelt. Die Forderung nach einem „Industriestrompreis“ ist auch nur eine Profitsubvention für die Monopole und ihren Konkurrenzkampf. Dafür lassen wir uns nicht missbrauchen. Unsere Antwort ist die internationale Arbeitereinheit. Gewerkschaften müssen zu Kampforganisationen werden, so wie es die UAW-Kollegen in den USA oder beim selbständigen Streik im Hamburger Hafen vorgemacht haben. Soziale Forderungen und die Rettung der Menschheit vor dem Untergang sind zwei Seiten eines Kampfs um die Zukunft der Menschheit.

 

Dieser Weg ist nicht leicht und fällt schon gar nicht vom Himmel. Krisen und Probleme, die der Imperialismus schafft, sind riesig. Ein gesellschaftsverändernder, harter Kampf von uns Arbeitern zusammen mit dem breitesten Massen ist erforderlich. Karl Marx hat gesagt, die Menschheit stellt sich nur Aufgaben, die sie lösen kann. Dafür brauchen wir zum einen Klarheit über die komplizierten Entwicklungen, Bücher der revolutionären Arbeiterbewegung, wie das neue Buch zur globalen Umweltkatastrophe von Stefan Engel, Gabi Fechtner und Monika Gärtner-Engel. Nötig ist eine breite Debatte über den wissenschaftlichen Sozialismus als Alternative. Die Perspektive, für die es sich zu kämpfen lohnt. Das heißt, alles zu lernen, was im Sozialismus schon erreicht wurde und möglich ist. Aber eben auch, wie ein Verrat am Sozialismus verhindert werden kann.

 

Wir müssen uns besser organisieren - in der Gewerkschaft, und wir müssen sie zur Kampforganisation machen. Natürlich auch in selbständigen Streiks. Ebenso in der Umweltgewerkschaft. Den Blitz stärken, aber auch ernsthaft die Stärkung der revolutionären Arbeiterpartei MLPD prüfen. … Wir, die internationale Arbeiterklasse, haben die Verantwortung, uns an die Spitze des Kampfs um das Überleben der Menschheit zu stellen.