Gelsenkirchen

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Konzernweiter Kampf bei ZF

Am Dienstag, den 19. Dezember findet in Gelsenkirchen-Schalke eine Kundgebung und Demonstration der Kolleginnen und Kollegen von ZF für ihre Arbeitsplätze statt. Beginn ist um 10 Uhr am ZF-Werk in der Freiligrathstraße. Es werden auch Busse aus anderen Werken erwartet, da auch dort mit Arbeitsplatzvernichtung zu rechnen ist. Bitte an die Leserinnen und Leser: Informiert Euch bei der IG Metall in Friedrichshafen, Witten, Saarbrücken und Düsseldorf ... . Hier bahnt sich ein konzernweiter Kampf an.

Von der Kreisleitung Gelsenkirchen-Gladbeck der MLPD
Konzernweiter Kampf bei ZF
Warnstreik bei ZF in Gelsenkirchen am 14. Dezember (rf-foto)

Hier die Solidaritätserklärung der MLPD Gelsenkirchen-Gladbeck vom 14. Dezember:

Jetzt gilt es für jeden Arbeits- und Ausbildungsplatz zu streiken! Kein Verständnis für das Krisengejammer des ZF – Vorstands!

Liebe ZF-Kolleginnen und Kollegen, wir erklären euch unsere uneingeschränkte Solidarität mit dem Kampf um jeden Arbeits- und Ausbildungsplatz der ZF-Beschäftigten im Werk Schalke!

 

Die Begründung des ZF-Vorstands, dass das Schalker ZF-Werk wegen fehlender Aufträge und „hoher Verluste“ dicht gemacht werden muss, ist ein schlechter Witz. Das lenkt von den eigentlichen Ursachen der um sich greifenden Arbeitsplatzvernichtung im ganzen Konzern ab. Die Arbeiter sind weder verantwortlich für den unerbittlichen kapitalistischen Konkurrenzkampf der Automobil- und Zulieferkonzerne, noch für die Überproduktion von Autos auf dem Weltmarkt. Sie sind auch nicht verantwortlich für das Scheitern der Transformation zur E-Mobilität. In der Weltwirtschafts- und Finanzkrise sind die deutschen Monopole gegenüber ihren Konkurrenten zurückgefallen. Auf dem enger werdenden Markt bekämpfen sich die Konzerne gegenseitig, um Milliarden-Profite aus unserer Arbeitskraft zu pressen und Weltmarktführer zu werden.


Der ZF-Vorstand baut in Mexiko oder China neue Werke, um dort die Arbeiterklasse noch besser auszubeuten und kaum Steuern zu zahlen. Mit 23,3 Milliarden Euro hat ZF im ersten Halbjahr 2023 seinen Umsatz um über 4 Prozent zu 2022 gesteigert. Das ZF-Werk in Schalke hat zu keiner Zeit Verluste produziert, nicht umsonst wird eine konkrete Bilanz für Gelsenkirchen nicht veröffentlicht, stattdessen werden noch laufende Verträge zur Transformation aufgekündigt.

 

Jedes Verständnis für die Konkurrenzsituation von ZF führt zwangsläufig in die Niederlage der Arbeiter! Sozialpläne und Abfindungen sind keine Lösung. Sie führen zu weiterem Abbau sozialer Errungenschaften, zu Arbeitsplätzen, in denen in Zeitverträgen für Mindestlöhne geschuftet werden muss. Das ist keine Perspektive für die Jugend. Die Arbeiter müsse ihre eigene Rechnung aufmachen: ZF ist kein „soziales Stiftungsunternehmen“, sondern ein auf Maximalprofit ausgerichteter Konzern.


Der ZF-Vorstand hat im Hauptwerk Friedrichshafen 5000 Arbeitsplätze für überflüssig erklärt, und in der Getriebeproduktion Saarbrücken 7000 Arbeitsplätze. Da helfen keine Appelle und kein Betteln um Produkte und Aufträge aus anderen Werken, die dort mit Überstunden, Leiharbeit oder Ferienarbeitern hergestellt werden. Wir müssen von den Interessen aller Arbeiter und Angestellten und der Zukunft der Jugend ausgehen. Diese Industriearbeitsplätze werden gebraucht!

 

Statt Standortdenken kann es im Arbeiterinteresse nur eine Antwort geben: Konzernweiter Kampf um jeden Arbeits- und Ausbildungsplatz! Die Forderung nach einer allgemeinen Arbeitszeitverkürzung ist keine Spinnerei, sondern längst überfällig. Es geht um eine Richtungsentscheidung für die Arbeiteroffensive. Deshalb für die 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich im ganzen ZF-Konzern und auf Kosten ihrer Profite! Das passt wie die Faust aufs Auge und schafft Arbeitsplätze! Dazu brauchen wir auch ein vollständiges und allseitiges gesetzliches Streikrecht!


Aktuell kämpfen auch die Stahlarbeiter für die 32-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich. Wir sind sicher, wenn ihr für eure Arbeitsplätze streikt, hätte das Signalwirkung auch für andere Belegschaften - wer kämpft, bekommt Solidarität!

 

Es ist an der Zeit, die Arbeiteroffensive zu entwickeln. Weil die Arbeiter sich nicht damit abfinden können, immer nur die schlimmsten Angriffe abzuwehren, muss über eine grundsätzliche Alternative zu diesem kapitalistischen System – den echten Sozialismus – diskutiert und antikommunistische Vorbehalte gegenüber der MLPD müssen überwunden werden. Wir stehen mit unserem Know-how zur Führung von Arbeiterkämpfen - wie z.B. beim Opel-Streik 2004 - an eurer Seite. Unsere Solidarität ist euch gewiss!