Zum ersten Mal ein eigener Raum!
Bremen: „Rotes Atelier“ eröffnet - „Da ist Leben drin!“
40 Leute feierten am vorletzten Sonntag ein tolles Eröffnungsfest im „Roten Atelier“. Der Raum befindet sich in einem selbstverwalteten Kulturzentrum, dem KUNZ. Seit Oktober wird er von MLPD, REBELL und Freunden nun genutzt und eingerichtet.
Das erste Mal, dass wir einen „eigenen“ Raum haben! In den Tagen vor dem Fest hatten wir einiges geschafft: Wände frisch gestrichen (eine rot!), ausgemistet, den Teppich gereinigt, einen Beamer installiert, Fugen mit Silikon gefüllt, Bilder aufgehängt, die Regale mit Büchern bestückt, verschiedene Dinge wie eine Pinnwand und Tischdecken besorgt, eingekauft, gebacken und geschmückt. Alle, denen wir dabei begegneten und Freunde, Nachbarn und Kollegen luden wir ein.
Mit einer Trompetenfanfare wurde das Programm eröffnet. Gemeinsam sangen wir „Le Chiffon Rouge“. Lena Salomon von der MLPD begrüßte alle herzlich und erzählte, dass in dem Raum früher getöpfert und gemalt wurde. Auch jetzt soll dort ein buntes Programm entstehen. Sie lud dazu ein, sich dabei einzubringen und gemeinsam eine fortschrittliche und rebellische Kultur und Politik zu fördern. Die Farbe Rot steht dabei für den Sozialismus/Kommunismus als Ausweg aus dem die Menschheit bedrohenden Kapitalismus. Yusuf und Wanja vom REBELL erzählten, was alles schon renoviert wurde und luden zum ersten monatlichen Rebellkino diesen Sonntag um 16:30 Uhr ein. Dann wurde mit Sekt und O-Saft angestoßen.
Passend zum 1. Advent gab es Lebkuchen, Mandarinen, Glühwein, Punsch und Spekulatius. Viele hatten etwas mitgebracht: Datteln, selbstgemachten Salat, Quiche und Kuchen. Die Autorin des Buchs „Die Bremer Musikanten Bande“ hatte eine bunte Collage mit den tierischen Illustrationen des Buchs gespendet. Im Laufe des Nachmittags wurde es immer voller und viele Kinder waren da und hatten ihren Spaß mit Luftballons und Schminke. Zur Musik wurde sich angeregt unterhalten, gelacht, diskutiert und es wurden Ideen für das weitere Programm oder nötige Anschaffungen ausgetauscht, die auf einer Pinnwand festgehalten werden konnten. Ein Kollege ging darauf ein, dass in dem „Roten Atelier“ auch gelernt werden wird und trug das Gedicht „Lob des Lernens“ von Bertolt Brecht vor.
Wolfgang Lange von der MLPD stellte die Umwelt Aktionswoche und das Buch „Die Umweltkatastrophe hat begonnen!“ vor und lud zu verschiedenen Aktivitäten ein. Im Hintergrund waren Fotos von Ereignissen dieses Jahr zu sehen: Der Hafenarbeiterstreik in Hamburg, das Open-Air-Konzert für Weltfrieden, der Bürgerschaftswahlkampf, ein Ausflug ins Klimahaus und mehr.
Das Songduo „die anticapitalistas“ gedachte des kürzlich verstorbenen Friedensaktivisten Ekkehard Lentz und trug eine Interpretation von „Bella Ciao“ mit Gitarre und Gesang vor. Für das Fest und die Spendensammlung „Gaza soll leben!“ kamen einige Spenden zusammen. An diesem Nachmittag war „Leben drin“, wie es ein Besucher treffend ausdrückte. Das Fest hat Lust auf mehr gemacht und war eine schöne Einstellung auf eine gemeinsame Silvesterfeier im selben Haus. Das gemeinsame Aufräumen und Saubermachen gehörte am Ende natürlich auch dazu.