Brasilien
Der Wald brennt lichterloh
Der brasilianische Präsident Luiz Inacio Lula de Silva verkündet kürzlich, dass die Entwaldung im Amazonasgebiet in einem Jahr um 22 Prozent zurückgegangen sei.
Das ist schon an sich keine Erfolgsmeldung, weil der sofortige Stopp notwendig ist. Darüber hinaus sind die Angaben verfälscht. Der Biologe Sebastian Brill, der die Entwicklung untersucht, schildert gigantische Rauchwolken. „Sie stammen nicht von kleinen Brandherden, sondern müssen koordinierte Brandrodungen im großen Stil sein.“
Die Brandrodungen der letzten Jahre fanden immer an den Rändern im Osten und Süden des Regenwaldes statt. „Das ändert sich gerade. Der Amazonasregenwald beginnt erstmals in seinem Zentrum zu brennen- und das ist dramatisch.“ So Bill. Das Nationale Institut für Weltraumforschung, auf das sich Lula beruft, hat die derzeitige Entwicklung im Zentrum gar nicht erfasst, sondern nur die schon länger brennenden Gebiete an den Rändern. Die Brandherde im Amazonasregenwald haben sich im Oktober 2023 gegenüber dem Vorjahres-Oktober verdreifacht. Es brennen so viele Waldflächen wie seit 25 Jahren nicht mehr. Das wird auch die künftigen Entwaldungsraten nach oben treiben.
Internationale Übermonopole aus dem Agrar-, Handels-, Bergbau- und Bankensektor betreiben die Rodung des Regenwalds vor allem, um riesige Flächen für landwirtschaftliche Nutzung durch Sojaanbau, Viehweiden oder Palmölplantagen, für Infrastrukturmaßnahmen, Expansion der Städte und - in steigendem Maß - Bergbauprojekte zu schaffen. Ohne Zweifel, so heißt es im neuen Buch der MLPD "Die globale Umweltkatastrophe hat begonnen", die internationalen Übermonopole und ihre Regierungen tragen die Hauptverantwortung für die lebensgefährliche Entwaldung rund um den Globus.
"Sofortiger entschädigungsloser Stopp der Rodung von Regenwäldern/tropischen Urwäldern. Herstellung der vollen Rechte ihrer indigenen Bevölkerung und Nutzung ihrer ökologischen Weisheit. Regenwälder zu internationalen Schutzzonen machen!“ (Die globale Umweltkatastrophe hat begonnen, Seite 453).