Überdurchschnittliche Leistungseinbußen

Überdurchschnittliche Leistungseinbußen

Pisa-Studie: Deutsche Schulen so schlecht wie noch nie

Pisa ist die größte internationale Schulleistungs-Analyse, in der die Kompetenzen von 15-jährigen Jugendlichen beim Lesen, in der Mathematik und in den Naturwissenschaften erfasst werden. Sie wird seit dem Jahr 2000 alle drei Jahre durchgeführt. Insgesamt haben sich demnach in vielen OECD-Staaten die Leistungen der Jugendlichen in den drei Bereichen im Vergleich zur vorherigen Studie von 2018 verringert.

Von gos

Allerdings muss man den Aufbau und das Herangehen der Pisa-Studie auch kritisch hinterfragen, wozu ein weiterer Beitrag erforderlich ist.

 

Die Leistungseinbußen in Deutschland sind überdurchschnittlich groß: Deutschlands Jugendliche hinken weiter hinterher. Sowohl im Lesen als auch in Mathematik und in den Naturwissenschaften erzielten sie die niedrigsten Werte, die in der BRD jemals gemessen wurden, teilte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) heute in Berlin mit. Der Rückgang in Mathematik und Lesekompetenz von 2018 zu den Tests der neuen Studie ist so groß wie ein ganzes Schuljahr – die 15-jährigen sind heute auf dem Niveau, das vier Jahre vorher die 14-jährigen hatten.

 

Interpreten geben jetzt gerne alle möglichen Ursachen an, aber kritisieren dabei nicht grundsätzlich das Bildungssystem. Gerne wollen manche die schlechten Leistungen mit Corona entschuldigen. Aber sie „vergessen“ dabei, dass es Corona und Lockdowns weltweit gab – und in anderen Ländern erhöhten sich die Leistungen der Jugendlichen. Und die Studie stellt klar fest: „Die Auswertung der internationalen Daten zeigt, dass es keinen systematischen Zusammenhang zwischen der Dauer der Schulschließungen und den Leistungsrückgängen gibt. Spannend ist ja, dass es bei Pisa durchaus Länder gegeben hat, die selbst in der Pandemie weitergekommen sind und ihre Leistungen noch mal deutlich verbessern konnten."

 

Gebetsmühlenartig tönt es auch vor allem aus rechten Ecken: An der schlechten Bildung sind die zu vielen Migranten schuld! Dabei übersehen diese Hetzer allerdings geflissentlich, was in der Studie allerdings auch erst sozusagen nebenbei erwähnt wird: Auch an den Gymnasien, wo der Anteil von Migranten sehr klein und der Anteil von deutschen Akademikerkindern sehr groß ist, haben z.B. die Leistungen in Mathematik „dramatisch“ nachgelassen. Und: Es gibt auch Länder, die einen viel höheren Anteil von Migranten haben und wo die Schulleistungen aller dich verbessert haben, z.B. in Kanada. Migrantenkinder sind oft schin in mehreren Sprachen bewandert und wirken bereichernd auf so eine Schulklasse.

 

Manche führen gern auch den Lehrermangel ins Feld; dem gegenüber stellt die Studie aber fest, dass der Mangel an Lehrkräften eine internationale Erscheinung sei. Ein Blick auf Estland – schon 2018 und jetzt wieder an der Spitze in Europa, - zeigt andere interessante Ursachen: Bis zur neunten Klasse, also bis zu den 15-jährigen, gibt es eine Gemeinschaftsschule! Auch die MLPD fordert in ihrem Programm ein „einheitliches und qualifiziertes Bildungssystem von der Krippe bis zur Hochschule!“

 

Wenn in Estland ein Jugendlicher Schwierigkeiten in einem Bereich hat, wird er gleich von anderen Lehrern besonders gefördert! Und während bei uns manche noch über das Verbot von Smartphones im Unterricht diskutieren, haben estnische Lehrkräfte es in ihren Unterricht als Hilfsmittel eingebaut.

 

Aber trotz all des medialen Jammerns über die Pisa-Ergebnisse wird sich eher nichts am deutschen Bildungssystem ändern. Es hat mit voller Absicht über 2 Millionen junge Erwachsene zwischen 25 und 35 Jahren hervorgebracht, die keinerlei Ausbildung haben – und den Kapitalisten so als billige Arbeitskräfte zur Ausbeutung zur Verfügung stehen, und als Teil des Arbeitslosenheeres helfen sollen, Löhne zu drücken. Und die deutschen Monopole denken  nicht im Traum daran, mehr in Bildung zu investieren, solange man bestens ausgebildete Fachkräfte aus dem Ausland anheuern kann!