Offener Brief an Fridays for Future Deutschland
Der Umweltkampf muss gesellschaftsverändernden Charakter annehmen
Lisa Gärtner, Jugendpolitische Sprecherin der MLPD und Anna Schmit, Vorsitzende des Jugendverbands REBELL, haben einen Offenen Brief an die Sprecherinnen und Sprecher sowie Organisatorinnen und Organisatoren der Fridays-for-Future-Bewegung (FFF) in Deutschland geschickt. Er eignet sich für die Auseinandersetzung am Umweltkampftag und in der Jugendumweltbewegung.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, im Vorfeld des Weltklimagipfels mit entsprechenden Aktivitäten und zum Jahreswechsel hin schreiben wir Euch, wie es mit der Bewegung weitergehen soll.
Die Demonstrationen von FFF zeugen von dem ungebrochenen Willen, für die Rettung der Umwelt auf die Straße zu gehen. Zugleich offenbart sich ein Widerspruch: Einerseits hat mittlerweile eine globale Umweltkatastrophe begonnen. In unserem im Oktober erschienenen gleichnamigen Buch „Die globale Umweltkatastrophe hat begonnen!“ (mehr dazu hier) haben wir nachgewiesen, dass mittlerweile ein qualitativer Sprung eingetreten ist.
Diese neue Qualität wird vor allem dadurch bestimmt, dass selbstzerstörerische Prozesse in Gang gesetzt wurden, die nach heutigem Ermessen nur noch bedingt von Menschenhand beeinflusst werden können. Das gefährdet und untergräbt nach und nach alle natürlichen Lebensgrundlagen der Menschheit bis zu ihrer vollständigen Zerstörung. Die Verantwortung dafür tragen die internationalen Übermonopole, die für ihre Maximalprofite jeden Umweltschutz und dringend nötige Sofortmaßnahmen bewusst unterlassen. Bleibt der Kapitalismus bestehen, wird die Menschheit nicht überleben. Der Umweltkampf muss also gesellschaftsverändernden Charakter annehmen, wenn die Bewegung ihre Ziele erreichen will.
Andererseits ging die Zentrale von FFF beim letzten Aktionstag dazu über, die Polizei auf die MLPD zu hetzen mit dem Anliegen, Demonstranten mit einer sozialistischen und marxistisch-leninistischen Gesinnung aus der Bewegung zu säubern. Das ist für eine Jugendumweltbewegung wahrlich unwürdig und Ihr übersteigt damit Eure Kompetenzen. Zudem verändert Ihr zusehends den Charakter der Bewegung, wenn Ihr Euch zum Ordnungsfaktor macht, anstatt die Anliegen und politischen Anschauungen der FFF-Teilnehmer zu fördern und zu diskutieren – natürlich auf antifaschistischer Grundlage. ...
Hier kann der komplette Offene Brief gelesen werden