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„Da streikt selbst der Weihnachtsmann!“ - Kämpferische Streikkundgebung von Ver.di

„Verändern wir die Welt, sie braucht es!“, war das Motto der Kundgebung von Ver.di, die am 4. Dezember in Essen stattgefunden hat. Alle waren empört über die Provokation, dass die Gegenseite immer noch kein Angebot gemacht hat. Zu Wort kamen Beschäftigte der verschiedenen streikenden Bereiche: Uniklinik, Feuerwehr, Justiz und Universität.

Korrespondenz
„Da streikt selbst der Weihnachtsmann!“ - Kämpferische Streikkundgebung von Ver.di
(rf-foto)

Ein Azubi berichtete empört von der Aussage eines Vertreters der TdL zur Forderung nach unbefristeter Übernahme, „man wolle sich die Azubis nach der Ausbildung nicht bis zur Rente ans Bein binden“: „Welche Rente?“ fragte er. „Wir Azubis lernen von den heutigen Arbeitskämpfen, um uns eine Zukunft zu erkämpfen!“.

 

Eine Beschäftigte der Uniklinik prangerte die katastrophale Unterbesetzung als einen Angriff auf das Streikrecht an: Bereiche sind so unterbesetzt, dass es kaum mehr sind als die vereinbarte Notbesetzung. Viele können sich so nicht am Streik beteiligen.

 

Eine Küchenbeschäftigte unterstrich die Forderung nach 500 Euro mehr für die unteren Lohngruppen. Als alleinerziehende Mutter muss sie noch einen Zweitjob machen, um über die Runden zu kommen.

 

Danach überbrachten aktive Gewerkschafter aus dem Stahlbereich, von Amazon und Evonik Solidarität und berichteten von ihren Kämpfen.

 

Prägend war das Selbstbewusstsein, dass es unsere Arbeit ist, die das ganze gesellschaftliche Leben erst ermöglicht. Die Moderatorin sagte am Schluss: „Wir sind Teil von Milliarden Menschen weltweit, die für eine bessere Welt kämpfen. Wir wollen leben, nicht überleben!“.

 

Von den eingeladenen Landtagsabgeordneten kam nur die SPD, welche die staatliche Verhandlungskommission der Länder mit ihrem provokativen Verhalten anführt. Die Vertreter wollten sich rausreden, weil sie im Landtag ja in der Opposition sitzen. Sie kamen nicht von der Bühne, ohne sich wenigstens zu verpflichten, den Willen der Kundgebung an ihre Parteifreunde direkt weiter zu vermitteln.

 

Wir von der MLPD sprachen in den Gesprächen unsere Solidarität aus und sprachen die Kollegen darauf an, dass die Verwirklichung ihrer Losung im Grunde den Kampf um eine andere Gesellschaftsordnung, den echten Sozialismus erfordert. Da gab es Zustimmung wie auch Skepsis und eine Reihe intensiver Gespräche. Diese Diskussion muss Bestandteil aller Arbeiterkämpfe werden.