Die globale Umweltkatastrophe hat begonnen
Buchvorstellung: „Das kann man nur mit der dialektischen Methode erfassen!“
In Schwäbisch Gmünd fand am Sonntag, 26. November vormittags, die Vorstellung des Buches „Die globale Umweltkatastrophe hat begonnen“ im Nebenzimmer des Gasthauses „Neue Welt“ statt.
Ein dem Thema angemessener Gasthausname, denn eine These von Referent Wolf-Dieter Rochlitz und des Buches ist, dass der Kapitalismus die Menschheit in einen historischen Überlebenskampf gebracht hat, der nur durch eine neue Gesellschaftsordnung, eine „Neue Welt“, den echten Sozialismus, gelöst werden kann. Selbst im Sozialismus werden nicht umkehrbare globale Umweltschäden die Menschheit beeinträchtigen.
„Die Weisheit der Menschheit ist gefordert,“ meinte der Referent, und betonte, dass die Massen dann theoretische Arbeit leisten müssen, um gemeinsame Überlebensstrategien auszuarbeiten. Immer wieder ging er in einzelnen Fragen ins Detail: „Nur mit der dialektischen Methode kann man die Allseitigkeit der Beziehungen und Wechselwirkungen erfassen, was die bürgerliche Wissenschaft mit ihrem Positivismus und der rein quantitativen und isolierten Bestimmung von Veränderungen nicht schafft.“
Das gab Stoff für eine lebhafte Diskussion. Sie läßt sich auf vier Schwerpunktthemen zusammenfassen:
- „Woher soll das Geld kommen für 'das erweiterte Kampfprogramm der Sofort- und Schutzmaßnahmen gegen die globale Umweltkatastrophe', wenn Konzerne und Regierungen sich nicht reinreden lassen?“
- Kriege sind ein bedeutender Faktor in der globalen Umweltkatastrophe. Dabei ist es nicht nur die Gefahr eines atomar geführten Krieges, der die menschliche Existenz unmittelbar infrage stellen würde, sondern es sind auch die konventionellen Kriege. Mit der Verschärfung des Kampfs um globale und regionale Vormachtstellung von inzwischen um die 30 (neu-)imperialistischen Mächten nehmen direkte kriegerische Auseinandersetzungen zu. Ihre Umweltwirkung hängt zum Beispiel mit den ausgestoßenen umweltschädigenden Gasen und der Ressourcenverschwendung zusammen.
- „Der Sozialismus ist so weit weg, die Umweltkatastrophe ist aber da!“ In der Diskussion wurde betont, dass es notwendig ist, dem Sozialismus ein neues Ansehen zu verschaffen und massenhaft aufzuarbeiten, wie er verraten wurde. Aber nur vom Sozialismus zu reden wäre sektiererisch, wie umgekehrt, sich nur auf konkrete Kampfforderungen zu beschränken, die Vorstellung nährt, im Kapitalismus könnten Umwelt und Menschheit gerettet werden.
- „Bei all den Fakten, wem kann man da noch trauen? Wie kann man sich ein eigenes Bild machen?“ Das ist eine zentrale Frage, die auch den Vertrieb des Buches „Die globale Umweltkatastrophe hat begonnen“ berührt. Ist es nur ein weiterer Report mit endlos vielen Fakten oder ist es eine Anleitung zum Handeln auf der Basis einer korrekten Analyse? Sich dazu einen eigenen Standpunkt zu erarbeiten, wie es im Gedicht „Lob der Dialektik“ von Brecht heißt, das eingangs vorgetragen wurde, ist wichtig. Dort heißt es: „Prüfe die Rechnung, du musst sie bezahlen, was du nicht selber weißt, weißt du nicht.“ Wolf-Dieter Rochlitz gab dem Fragesteller seine eigene Herangehensweise mit. Er stellt sich erst die Frage, wie steht jemand zu Kritik und Selbstkritik. Gerade in bürgerlichen Medien treten Politiker auf, die zwar viel kritisieren, aber ihre eigene Rolle und Politik nicht selbstkritisch aufarbeiten. So jemand hat keine Kompetenz. Wesentlich ist aber, die dialektisch-materialistische Methode zu erlernen und anzuwenden, denn nur mit ihr ist es möglich, ein stets besseres Bild der Welt zu erhalten.
Beim anschließenden gemeinsamen Mittagessen mit Spezialitäten vom Balkan wurde der Vormittag mit Diskussionen in kleiner Runde beendet.