Duisburg
Stahlarbeiter vor großen Herausforderungen
Am morgigen Freitag, dem 24. November um 11:30 Uhr, findet bei Thyssenkrupp Steel in Duisburg am Tor 1 eine Kundgebung der IG Metall und der IG BCE für einen „Brückenstrompreis“ statt.
Von den Stahlkapitalisten und der Gewerkschaftsführung wird die Illusion verbreitet, dass damit die Arbeitsplätze gesichert werden. Der „Brückenstrompreis“ ist aber nichts anderes, als der von den Konzernen geforderte subventionierte Industriestrompreis. Davon profitieren lediglich die großen Konzerne. Dafür wird die ganze Gesellschaft zur Kasse gebeten. Es ist doch ein Witz, dass die Stahlarbeiter vor diesem Karren gespannt werden sollen, den Strom für TKSE aus eigener Tasche zu bezahlen. Für die Stahlarbeiter geht es doch um ganz andere Herausforderungen, warum man auf die die Straße gehen muss. Nutzen wir den Aktionstag deshalb, um unsere eigene Rechnung aufzumachen! Wir lassen uns nicht vor diesen sozialchauvinistischen Karren spannen, sondern gehen mit eigenen Forderungen zu der Kundgebung.
Erstens plant ThyssenKrupp den Verkauf des kompletten Stahlbereichs an den windigen Investor Kretinsky, der als Totengräber für marode Firmen bekannt ist. Es droht die Schließung der Flüssigphase und damit verbunden die Vernichtung von tausenden Arbeitsplätzen und eine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen. Dagegen müssen die Stahlarbeiter sich organisieren und selbstständig streiken! Die Hamburger Hafenarbeiter haben ein wichtiges Zeichen gesetzt, dass sie mit ihrem Streik über vier Schichten die Sache mutig in die eigene Hand genommen haben. Dieser Streik hatte viel Sympathie unter den Stahlarbeitern: „Das ist genau der richtige Weg, den wir auch gehen müssen!“ So ein Stahlarbeiter aus Duisburg. Hier gilt es, die volle Solidarität der Stahlarbeiter mit den Hafenarbeitern im Kampf gegen die über 100 Abmahnungen unter Androhung von Kündigung zu organisieren.
In der Tarifrunde brauchen wir die volle gewerkschaftliche Kampfkraft, um die Forderungen nach 8,5 Prozent mit einer Laufzeit von 12 Monaten und die 32-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich durchzusetzen. Und nach wie vor steht angesichts der Inflation der Kampf für Lohnnachschlag von mindestens 10 Prozent auf der Tagesordnung.
Zweitens treiben die Kriege in der Ukraine und in Nahost die wachsende Weltkriegsgefahr voran. Die Gefahr eines Menschen und Natur vernichtenden atomar geführten Weltkriegs ist eine reale Gefahr. Hintergrund ist die enorme Verschärfung des internationalen Konkurrenzkampfes und aggressives Vorgehen neuer und alter imperialistischer Länder.
Die Stahlarbeiter müssen sich einreihen in der internationalen Kampfeinheit. Kein Kampf darf mehr alleine stehen. Deshalb ist die Solidarität mit den Kollegen bei Tata in Ijmuiden/Niederlande oder in Großbritannien gefragt.
Drittens verschärft sich die begonnene globale Umweltkatastrophe mit den Kriegen. Das alles fordert die Stahlarbeiter heraus, Verantwortung zu übernehmen, damit die Menschheit gerettet wird und nicht in der Umweltkatastrophe oder einem atomaren Weltkrieg untergeht. Zur Rettung der Menschheit steht der Kampf um den echten Sozialismus auf der Tagesordnung. Hier wird die Macht der Arbeiter zum Wohle der ganzen Gesellschaft und zur Einheit von Mensch und Natur eingesetzt.