Die globale Umweltkatastrophe hat begonnen

Die globale Umweltkatastrophe hat begonnen

Ist der Mensch ein Störfaktor in der Natur?

Hast du schon in dem Buch „Die globale Umweltkatastrophe hat begonnen“ gelesen? Frage ich Jochen, der das Buch gekauft hat. Er ist immer aufgeschlossen, wenn es Neuerscheinungen vom Verlag Neuer Weg gibt.

Korrespondenz aus Schwäbisch Hall

„Also, es ist doch nichts Neues, wenn die Natur zerstört wird. Schon im Mittelalter wurden entlang des Mittelmeers ganze Hänge abgeholzt, In Nordamerika Indianer ermordet und ganze Büffelherden getötet.“

 

„Das ist richtig, dass es bisher Naturzerstörung durch die Menschen gab. Aber es hat sich immer ein neues ökologisches Gleichgewicht eingestellt. Jetzt ist aber ein qualitativer Sprung eingetreten, die globale Umweltkatastrophe hat begonnen. Damit ist die Existenz der Menschheit bedroht. Das möchte ich genau wissen, was du dazu meinst, komm doch mal vorbei.“

 

Und er kam mit einer Dose Kekse. „Die MLPD schreibt so gute wissenschaftliche Bücher. Es  wundert mich, dass ihr solche Schlagworte von mutwilliger Zerstörung der Einheit von Mensch und Natur verwendet.“

 

Ich versuche den Widerspruch zu verstehen und interpretiere ihn so: Jochen betrachtet den Menschen als Störfaktor der Natur, der sie kaputt macht, sich einverleibt und dass sie vor den Menschen geschützt werden muss. Der Mensch kann demnach sein Schicksal und damit die Höherentwicklung seiner natürlichen Lebensumwelt nicht selbst und schöpferisch in die Hand nehmen. So bleibt nur die vage Hoffnung, dass eine höhere Macht die Natur vor dem Menschen und den Menschen vor sich selbst schützt.

 

Diese Auffassung vertritt Arne Naess, siehe im Buch "Katastrophenalarm! Was tun gegen die mutwillige Zerstörung der Einheit von Mensch und Natur?" auf Seite 38/39

 

Unsere Grundlagen sind die Aussagen von Marx und Engels. Deshalb betrachten wir den Menschen als Teil der Natur. Die Einheit von Mensch und Natur beschreibt Friedrich Engels in seinem berühmten Artikel „Der Anteil der Arbeit an der Menschwerdung des Affen“: Das Tier benutzt die äußere Natur bloß und bringt Änderungen in ihr einfach durch seine Anwesenheit zustande: Der Mensch macht sie durch seine Änderungen seinen Zwecken dienbar, beherrscht die Natur.

 

Weiter wird im "Katastrophenalarm!" S. 48 ausgeführt: „Der Mensch hat sich aus dem Tierreich erhoben und immer weiterentwickelt, indem er bewusst auf die Natur einwirkte. Mit der neu errungenen Fähigkeit der bewussten Lebenstätigkeit entstand auch der Widerstreit zwischen Mensch und Natur. Vor allem aber wuchsen die schöpferischen Fähigkeiten, durch Arbeit und Wissenschaft diesen Widerstreit zu lösen und die Einheit von Mensch und Natur höher zu entwickeln. Die krisenhafte Untergrabung der Lebensbedingungen, die Gefährdung der Lebensweise der Menschheit hat inzwischen jedoch eine Tendenz zur Auflösung der grundlegenden Einheit von Mensch und Natur hervorgebracht, die Klassenkampf und Massenwiderstand geradezu herausfordert."

 

Demnächst gehe ich bei Jochen vorbei und diskutiere mit ihm weiter mithilfe des Ergänzungsbands "Die globale Umweltkatastrophe hat begonnen". Dessen Ausführungen fordern ja zur Diskussion über den echten Sozialismus und wie dringend notwendig er ist, geradezu heraus.