Neues Medikament floppt
Bayer-Konzern erleidet schweren Rückschlag - Belegschaft ist herausgefordert
Am Montag, dem 20. November, brach die Bayer-Aktie im Vergleich zum Vortag um rund 8 Euro, im Jahresvergleich um 50% auf 34,01 Euro ein.
Unmittelbarer Auslöser ist zum einen, dass der Hoffnungsträger für ein neues Medikament als Nachfolger des Gerinnungshemmers Xeralto gefloppt ist. Im Vergleich zu bisherigen Medikamenten und Behandlungsmethoden zeigte es keine besseren Ergebnisse. Dazu kommt eine neue Verurteilung eines US-Gerichts in einem Glyphosat-Prozess zu Zahlungen von 1.5 Milliarden Dollar.
Dem Konzern drohen damit Konsequenzen in der Internationalen Vernichtungsschlacht auf dem Agrar- und Pharmamarkt, die noch nicht absehbar sind. Auf jeden Fall ist der Konzern damit gezwungen, nicht erst im März 2024 mit seinen angekündigten Entscheidungen zur weiteren Konzernstruktur und Arbeitsplatzvernichtung aus der Deckung zu kommen.
Mit dem gefloppten Medikament ist der Platz 14 im weltweiten Konzernranking der Pharmasparte gefährdet. Es waren 5 bis 6 Milliarden Euro Umsatz geplant, was etwa der Größenordnung entspricht, die Xeralto bisher einbrachte. Ende 2024 laufen die Patente für die bisher umsatzstärksten Medikamente aus, eben Xeralto und das Augenmittel Eylea. Weitere Umsatzrückgänge drohen, weil andere Generika dafür startklar sind.
Die Belegschaft muss sich auf einen harten Kampf gegen die unausweichlich kommenden Angriffe auf Löhne und Arbeitsplätze einstellen. Das erfordert mit dem bisher wirkenden Einfluss der Klassenzusammenarbeitspolitik fertig zu werden. Aber das reicht nicht. Im Interesse der Zukunft der Menschheit muss auch der Kampf für die Einstellung der Produktion des Umweltgifts Glyphosat geführt werden. Über den Ausweg aus dem kapitalistischen Krisenchaos, den echten Sozialismus, und die dafür notwendige Stärkung der MLPD und ihrer Betriebsgruppen ist eine breite Diskussion notwendig.