Klima

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Von wegen Ausstieg! Kein Ende der fossilen Energien in Sicht!

Der neue „Production Gap Report 2023“ ist erschienen. In ihm macht die UNEP (United Nations Environment Programme) den Widerspruch zwischen der weltweit geplanten Produktion fossiler Brennstoffe und den für das 1,5-Grad- bzw. 2-Grad-Limit errechneten noch zulässigen Mengen („Produktionslücke“) deutlich*. Der Bericht geht von der irreführenden These eines Restbudgets an Treibhausgasen aus, was das aktuelle Buch von Stefan Engel, Monika Gärtner-Engel und Gabi Fechtner, "Die globale Umweltkatastrophe hat begonnen!", zu Recht als Greenwashing analysiert.

Von dr
Von wegen Ausstieg! Kein Ende der fossilen Energien in Sicht!
Foto: Pixabay

Imperialistische Länder planen Anstieg der Erdöl-, Erdgas- und Kohleproduktion!

Der UN-Bericht analysiert die Länderprofile der 20 größten Produzenten fossiler Brennstoffe. Sie produzieren 82 Prozent der weltweiten fossilen Energieträger und verbrauchen 73 Prozent davon selbst. Sie sind identisch mit den größten „alten“ imperialistischen und den wichtigsten neuimperialistischen Ländern. Die USA, China, Indien, Russland, Saudi-Arabien, Brasilien, Katar und Kanada planen bis 2030 den größten Anstieg der Produktion fossiler Brennstoffe. Gemessen am idealistischen 1,5-Grad-Ziel errechnete UNEP bis 2030 eine „überhöhte Produktion“ von 460 Prozent bei Kohle, 29 Prozent bei Öl und 82 Prozent bei Gas. Dies führt nicht nur zu einem absoluten Anstieg der Kohleproduktion bis 2030 sondern auch zu einer Steigerung der weltweiten Öl- und Gasförderung bis mindestens 2050.¹ Trügerische Versprechungen der imperialistischen Staaten und Energiemonopole von „Klimaneutralität“ entpuppen sich damit als glatte Lüge.

Die globale Klimakatastrophe hat begonnen!

Die mit der Verbrennung fossiler Rohstoffe verbundene verhängnisvolle Entwicklung hat das Buch „Die globale Umweltkatastrophe hat begonnen!“ analysiert und treffend qualifiziert. Sie hat die Qualifizierungen des Buch „Katasrophenalarm! Was tun gegen die mutwillige Zerstörung der Einheit von Mensch und Natur?“ von Stefan Engel entscheidend weiterentwickelt. Seit Anfang der 1990er-Jahre stiegen die Emissionen von Treibhausgasen, ihre Konzentration in der Atmosphäre und die Durchschnittstemperatur der Erde beschleunigt und teilweise sprunghaft an. Die stärksten imperialistischen Länder, die in der G20 zusammengeschlossen sind, verursachten im Jahr 2021 81 Prozent der globalen Emissionen. Die Erhitzung der Atmosphäre nimmt immer mehr zerstörerischen Charakter für das Weltklima an. „Die globale Erwärmung verlief seit den 1970er-Jahren etwa zehnmal schneller als die natürliche Erwärmung seit dem Ende der letzten Eiszeit vor etwa 20.000 Jahren. Die Jahre seit 2015 sind weltweit die heißesten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Neben dem immer noch steigenden Ausstoß von Treibhausgasen in die Atmosphäre sind inzwischen gewaltige selbstzerstörerische Prozesse eingetreten, die den Treibhauseffekt zusätzlich beschleunigen – unabhängig vom menschlichen Willen und Handeln. Das kennzeichnet eine neue Qualität, die als beginnende Klimakatastrophe bezeichnet werden muss:...“.²

Hoffen auf die Weltklimakonferenz Nummer 28 in Dubai?

Auf der COP 26 in Glasgow vor zwei Jahren verpflichteten sich die Staaten zwar, ihre Anstrengungen zum Abbau ineffizienter Subventionen für fossile Brennstoffe" zu beschleunigen, legten sich aber nicht auf verbindliche Ziele fest. Der Ausstoß an Treibhausgasen stieg unterdessen munter weiter. UN-Generalsekretär Antonio Guterres versucht gebetsmühlenartig, die Hoffnung am Leben zu erhalten, dass von der 28. UN-Klimakonferenz (COP 28) in Dubai ein klares Signal ausgehen kann, „dass das Zeitalter der fossilen Brennstoffe vorbei ist, dass sein Ende unausweichlich ist“. Wer soll das angesichts der Fakten im UNEP-Bericht noch glauben? Längst bestimmen die großen fossilen Rohstoffmonopole immer offener und direkter das Geschehen auf den „Weltklimakonferenzen“. Mit solch vagen Hoffnungen will Guterres nur die Erkenntnis verhindern, dass die Umweltfrage zu einer Systemfrage geworden ist und einer grundsätzlichen Lösung bedarf.

UNEP-Report führt in die Sackgasse

Der UNEP-Bericht lehnt zwar die Pläne zur CO2-Abscheidung und -Lagerung im tiefen Erduntergrund (CCS-Verfahren) als unkalkulierbar und risikoreich ab. Aber statt eines sofortigen Ausstiegs aus der Verbrennung fossiler Energieträger, wie es die MLPD fordert, empfiehlt er „einen fast vollständigen weltweiten Ausstieg aus der Kohle bis 2040 und eine Reduzierung der Öl- und Gasproduktion und -nutzung um mindestens drei Viertel bis 2050 gegenüber dem Stand von 2020“. Wachsweicher geht es nicht! Das ist viel zu spät und wird die globale Klima- und Umweltkatastrophe massiv beschleunigen.

 

Für den Kampf zur Milderung der globalen Klimakatastrophe schlägt die MLPD im Gegensatz dazu vor:

  • Sofortige Umstellung auf den Auf- und Ausbau der Erzeugung erneuerbarer Energie für Strom, Wärme und Kühlung durch Sonne, Wind, Wasser- und Wellenkraft sowie Erdwärme. Dezentraler Ausbau bei gleichzeitiger Ausnutzung der weltweit besten Standorte. Verbindliche Nutzung sämtlicher Bioabfälle für die Biogaserzeugung.
  • Kostenübernahme von 80 Prozent aller Klimaschutzmaßnahmen in neokolonial abhängigen Ländern. Zahlen müssen die imperialistischen Regierungen, vor allem der G20, der BRICS-Staaten und die internationalen Monopole entsprechend ihren Emissionen und ihrem Platz im Ranking der Länder beim Pro-Kopf-Ausstoß von Treibhausgasen.

 

Im gemeinsamen Kampf dafür macht die MLPD bewusst, dass allein die Herrschaft des internationalen Finanzkapitals der Rettung der Menschheit im Wege steht. Um seiner Maximalprofite willen reißt das allein herrschende internationale Finanzkapital die Welt mutwillig und in vollem Bewusstsein in den Abgrund. Ein neuer Aufschwung im Kampf für den echten Sozialismus ist dringend notwendig und ein Wettlauf mit der Zeit. Alles zu spät? Nein! Das Buch „Die globale Umweltkatastrophe hat begonnen!“ zeigt mit seinen schöpferischen Schlussfolgerungen einen Weg, wie das zerstörerische Treiben des Imperialismus beendet werden kann.