Solidaritätserklärung von Kumpel für AUF mit den Hamburger Hafenarbeitern

Solidaritätserklärung von Kumpel für AUF mit den Hamburger Hafenarbeitern

Der Vier-Schichten-Streik bei der HHLA am Burchardkai war erst der Anfang

Für die Bergarbeiterinitiative Kumpel für AUF schreibt Christian Link, Sprecher der zentralen Koordinierungsgruppe von Kumpel für AUF an die Hamburger Docker:

Liebe Kolleginnen und Kollegen, die bundesweite Versammlung der kämpferischen und überparteilichen Bergarbeiterbewegung Kumpel für AUF, die am 15. November stattgefunden hat, erklärt sich mit eurem selbstständigen Streik vom 6. bis 8. November 2023 und euren Forderungen solidarisch.

 

Wir unterstützen voll und ganz, dass ihr zu diesem Mittel gegriffen habt, obwohl es in Deutschland nur ein sehr stark eingeschränktes Streikrecht gibt. In Tariffragen habt ihr es mit eurer Gewerkschaft Ver.di im Sommer 2022 sehr entschlossen genutzt.

 

In vielen Fragen haben wir Arbeiter in Deutschland im Unterschied zu anderen Ländern aber kein Streikrecht: Z.B. im Kampf gegen Privatisierung, gegen Entlassungen oder in politischen Fragen z.B. gegen die zunehmende Kriegsgefahr.

 

Deshalb ist es völlig richtig, dass ihr die Sache selbst in die Hand genommen habt und systematisch eure Organisiertheit erhöht.

 

Im Jahr 1997 haben weit über Hunderttausend Bergleute an der Ruhr und an der Saar sieben Tage selbstständig gegen die RAG und die Bundesregierung unter Kanzler Kohl gestreikt, als sie über 60.000 Kumpel entlassen wollten. Die Kumpels haben im damaligen Regierungssitz Bonn die Bannmeile gestürmt, Autobahnen, Häfen und einen Flughafen besetzt. Die Kohl-Regierung war ein Jahr später Geschichte. Das zeigt, welche politische Kraft solche selbstständigen Streiks entfalten können.

 

Auch wenn ihr euren Streik zunächst unterbrochen habt, sind wir überzeugt: Der Vier-Schichten-Streik bei der HHLA am Burchardkai war erst der Anfang des Kampfes. Wer kämpft, bekommt auch Solidarität! Wir sind überzeugt: Ihr habt erst begonnen, dieser Kampf geht weiter!

 

Wir haben gehört, dass die HHLA den Streikenden mit Repressalien gedroht hat. Das muss ohne Wenn und Aber vom Tisch! Wenn sie wirklich versuchen, einen von euch anzugreifen, gebt Bescheid, dagegen müssen alle Arbeiter aufstehen!

Ein herzliches und solidarische Glückauf!

Einstimmig beschlossen, Gelsenkirchen, den 11.11.2023