Leipzig
Streik: Für viele ist es das erste Mal
In Leipzig/Nordsachsen wird gerade der erste 18-Stunden-Streik im Rahmen der Tarifrunde der Bundesländer vorbereitet.
Neben der Universität ist das Uniklinikum mit über 4000 tariflich Beschäftigten einer der Hauptstreikbetriebe. Rund 100 Kolleginnen und Kollegen sind bereits in der Vorbereitung des Streiks aktiv geworden, planen Streikposten und eine Demonstration zum Streiklokal. Immer wieder gehen sie durch das Klinikum und diskutieren in den Abteilungen wie ein solcher Streik im Krankenhaus erfolgreich geführt werden kann.
Für die meisten wird es der erste Streik ihres Lebens sein. Die Bewegung ist jung und bei den Treffen sieht man vor allem Menschen unter 30 Jahren. Erfahrene und ältere Kolleginnen und Kollegen sind eindeutig in der Minderheit, überhaupt nur ein einziger ist bereits seit dem letzten Jahrtausend Mitglied in der Gewerkschaft.
In der Vorbereitung wurde bewusst die Losung ausgegeben: Alle Mitglieder der 20-köpfigen Arbeitskampfleitung müssen lernen, einen Streik von der Pike auf vorbereiten und führen zu können. Die Arbeitskampfleitung ist ausschließlich mit ehrenamtlichen Gewerkschafterinnen und Gewerkschaftern besetzt. Sie werden von einer Handvoll hauptamtlicher Verdi-Aktivisten unterstützt.
Alle sind jetzt gespannt auf den Streik am 14. November. Bei der Tarifrunde 2021 - vor ziemlich genau zwei Jahren - war die Beteiligung noch eher bescheiden. Doch jetzt haben sich schon mehrere 100 Kolleginnen und Kollegen in den Telegram-Kanal mit den Streikinformationen eingeklinkt. In vielen Abteilungen wurde ein sogenanntes Streikversprechen ausgefüllt. Seit Wochen läuft die Vorbereitung, die mit einer breiten Diskussion über die Forderungen eingeläutet wurde. Über 1000 Kolleginnen und Kollegen haben am Klinikum einen Fragebogen dazu ausgefüllt.