Kassel

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Wegen Palästina-Solidarität in Findungskommission: Bund droht mit documenta-Ausstieg

Bereits am 17. August hatte „Rote Fahne News“ darauf hingewiesen, dass weit im Vorfeld der für 2027 geplanten documenta 16 die Findungskommission für einen neuen Kurator strikt antikommunistisch auf der Linie des Verbots jeglicher Kritik an der Politik Israels ausgerichtet wurde.

Von jgä

Doch die Solidarität mit Palästina und der Israel-Boykottbewegung BDS ist offenbar allgegenwärtig: Das indische Kommissionsmitglied Ranjit Hoskoté unterzeichnete eine BDS-Resolution, in der der Zionismus treffend als „rassistische Ideologie“ bezeichnet wird, „die einen siedlerkolonialistischen Apartheidstaat verlangt“¹.


Dies wurde von der bürgerlichen Presse einhellig als offen antisemitisch verurteilt. Hoskoté stellte klar, dass er sein ganzes Leben dem Kampf gegen den Faschismus, insbesondere den indischen, gewidmet hat. Er empfinde eine tiefe Solidarität mit dem jüdischen Volk. Er werde seine Unterschrift nicht zurückziehen. Kulturstaatssekretärin Claudia Roth reagierte in Berlin mit der Ankündigung, die Bundesregierung erwäge deshalb, ihre finanzielle Beteiligung an der documenta zurückzuziehen.


Nach einem israelischen Mitglied der Findungskommission trat auch Hoskoté zurück. Damit sind von den sechs Mitgliedern der Findungskommission nur noch vier übrig. Genau das Gegenteil von dem, was Claudia Roth meint: Gerade ihr antikommunistischer Kurs gefährdet die documenta, die in den letzten Jahren immer kritischer geworden ist. Wir fordern volle Freiheit für jede antifaschistische, antirassistische, antizionistische und sozialistische Kunst!