Athen / Griechenland
50. Jahrestag des heldenhaften Aufstands vom November 1973
"Still, die Glocken läuten gleich. Dieser Boden gehört ihnen und uns. Aus der Erde, in ihren gekreuzten Händen halten sie das Glockenseil – sie warten auf die Stunde, sie schlafen nicht, sie warten darauf, die Auferstehung einzuläuten“. Diese Worte schrieb Giannis Ritsos, ein bekannter griechischer Dichter und Kommunist. Mikis Theodorakis machte daraus ein weltbekanntes Lied.
Dieses Lied wurde immer wieder auf der großen Demonstration gesungen, die am 17. November durch Athen zog (mehr dazu hier). Der 17. November 1973 war ein Höhepunkt im Kampf gegen die Militärjunta in Griechenland. Diese war unter der Führung des US-Imperialismus und seiner CIA eingesetzt worden.
Dieser Kampf ist tief in den Herzen des Volkes verwurzelt. Sie haben ihre besten Söhne im Kampf für Brot, Bildung, Freiheit und nationale Unabhängigkeit verloren. Bis heute sind viele der von der Militärdiktatur Ermordeten nicht gefunden worden. Noch heute suchen viele Mütter und Väter nach ihren Söhnen. Die Flamme des November ist nicht erloschen und wird nicht erlöschen.
Die besondere Bedeutung des Athener Polytechnikums bestand darin, dass die Studentenrevolte und andere Jugendrevolten, die dort stattfanden, sich solidarisch mit den Tausenden von Arbeitern und Massen verbanden, die in den wichtigsten Zentren der Großstädte demonstrierten. Das war der entscheidende Faktor für den Sturz der Papadopoulos-Diktatur. Die darauf folgenden Arbeiterkämpfe brachten sie zu Fall.
In diesem Jahr jährt sich der heldenhafte Aufstand vom November 1973 zum 50. Der 17. November war der Jahrestag. Der November 1973 wird als Symbol des Widerstands gegen Faschismus und Imperialismus immer tief im Herzen und im Gedächtnis des griechischen Volkes verankert bleiben.
Die Jugend, die Arbeiter und die Kommunisten haben sechs Jahre lang Widerstand geleistet. Alle waren zutiefst überzeugt von dem, was sie taten. Das drückte sich in ihrer Kampflosung aus: „Sechs Jahre sind zu lang. Sieben werden es nicht. Jetzt oder nie: Heute Nacht stirbt der Faschismus!"
In den letzten zwei Tagen fanden unzählige Demonstrationen und Kundgebungen statt. Am 17. November gingen Tausende Studenten, Schüler, Arbeiter und Gewerkschafter auf die Straße. Sie marschierten von Propyläa zur US-Botschaft. Palästinensische Fahnen waren unübersehbar. Auf Transparenten wurde gefordert: "Das Polytechnikum lebt, raus mit den Amerikanern!". "Brot, Bildung, Frieden, Freiheit!". "Freiheit, Freiheit für Palästina!".
Die Innenstadt von Athen vibrierte vor antiimperialistischen und solidarischen Lösungen für das palästinensische Volk. Die griechische Regierung hatte 5000 Polizisten aufgeboten. Sie muss gehörig Angst haben ... .